Das Ziel von Amazons Streaming-Aktivitäten ist, dass die Kunden etwas bestellen. Serien und Filme sind zwar oft teuer, ob sie den gewünschten Effekt haben, ist aber fraglich. Anders könnte es bei diesem Format aussehen. Laut den Beteiligten handelt es sich um nichts Geringeres als die „größte Gameshow der Geschichte“.
Amazon hat Jimmy Donaldson unter Vertrag genommen, auf Social Media bekannt als MrBeast. Auf seinen fünf Kanälen folgen dem 25-Jährigen 390 Millionen Menschen. Sein Channel MrBeast hat 246 Millionen Abonnenten – keine Einzelperson hat mehr Follower.
Die Fans lieben MrBeast wegen seiner aufwendigen Produktionen. Videos wie „Ich überlebte 7 Tage in einer verlassenen Stadt“, „Die gefährlichste Falle der Welt!“ oder „I Built The World's Largest Lego Tower“ wurden teilweise viele Hundert Millionen Mal angeklickt.
Die neue Show bei Amazon Prime soll „Beast Games“ heißen und in 240 Ländern ausgestrahlt werden. Preisgeld: fünf Millionen Dollar. Das ist die höchste jemals in einer Spielshow ausbezahlte Summe. Die Kosten für die Sendung sollen sich auf rund 100 Millionen Dollar belaufen. Donalds verspricht: „Die Show wird wie unsere Youtube-Videos sein, nur 20-mal besser.“
Das könnte Prime nicht nur merklich mehr Abos bescheren, sondern auch das Onlinegeschäft ankurbeln. Denn seit diesem Jahr strahlt Amazon Prime während seiner Sendungen Werbung aus. Will man die Spots nicht sehen, muss man im Monat drei Dollar/Euro bezahlen.
Sollte es bei der Sendung cleveres Produkt Placement geben und sollten die Nutzer die Waren bequem bestellen können, wäre dies natürlich ein ausgesprochen kluger Schachzug von Amazon.
Amazon hat derzeit knapp 270 Millionen Prime-Mitglieder. Laut Bloomberg sollen es Ende des Jahrzehnts mehr als 400 Millionen sein.
Prime-Kunden sind nicht nur treu, sondern sie bestellen bei Amazon etwa zweieinhalbmal so viel wie gewöhnliche Kunden.
100 Millionen Dollar für die Sendung klingen nicht wenig, könnten dem Konzern aber deutlich mehr bringen als so mancher Film oder so manche Serie. DER AKTIONÄR bleibt für seine laufende Empfehlung (+82 Prozent seit Januar 2023) bullish.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte:
Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.