Nach den Q2-Zahlen war die Luft raus bei Amazon. Das Break auf ein neues Rekordhoch? Schon wieder Schnee von gestern – im Tief krachte die Aktie des Techgiganten um 25 Prozent abwärts. Am Freitag indes gab es ein Plus von 3,8 Prozent, aus charttechnischer Sicht wird es spannend. Wie viel Kraft haben die Bullen?
Achterbahnfahrt bei Amazon – mit einem Happy End? Den heftigen Dip nach den Zahlen hatten die Antizykliker zum Einstieg genutzt, um dann nach einem Plus von 20 Prozent seit dem Tief innerhalb von drei Wochen Gewinne vom Tisch zu nehmen. Folglich sank der Kurs bis auf die 200-Tage-Linie – und die hielt. Das Kursplus vom Freitag hat die Aktie nun an den im Juli begonnenen Abwärtstrend herangeführt, auch GD50 und GD100 sind zum Greifen nah. Ein Break wäre ein prima Kaufsignal – es könnte dann schnell bis in den Bereich 190 Dollar aufwärtsgehen.
Fundamental gingen merklich höhere Kurse völlig in Ordnung. Amazon arbeitet derzeit weiter an der Profitabilität, der Konzern hat mehrere Angestellte von Covariant eingestellt (DER AKTIONÄR berichtete). Covariant ist Spezialist für KI-Automatisierung von Roboterlösungen. Amazon setzt in seinen Warenlagern schon länger auf Robots und mittlerweile auch auf humanoide Varianten. So kann der Konzern viel Geld sparen, denn Schätzungen zufolge kann ein Roboter 24 Arbeiter ersetzen.
Auf Automatisierung setzt Amazon auch in seinen Amazon-Fresh-Läden, und zwar unter anderem in Form von speziellen Selbstbedienungskassen. Brent Thill, Top-Analyst bei Jefferies, hat eine Filiale besucht und spricht in seinem aktuellen Kommentar von einer „positiven Erfahrung“. Es habe eine große Auswahl an Lebensmitteln gegeben. Allerdings seien die Kundenbewertungen gemischt. Thill stuft die Aktie weiterhin mit „Kaufen“ ein und nennt als Kursziel 225 Dollar.
Für den AKTIONÄR hat Amazon nichts von seiner spannenden Investmentstory eingebüßt. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte:
Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.