Ein Bericht über Gespräche zwischen Amazon und der AMC Interactive sorgt am Donnerstag für einen Kurssprung bei der Aktie der Kinokette. Das Unternehmen war im Januar eine der Firmen, deren Kurs im Zusammenhang mit den WallStreetBets in die Höhe geschnellt war. Bleibt die Frage: Was will Amazon mit Kinos?
Mit dem Kauf der Biosupermarktkette Whole Foods hatte Amazon bereits bewiesen, dass es sich nicht vor dem Schritt in physische Bereiche scheut.
Aber: Die Akquisition ergab insofern Sinn, da Amazon die Angebote des Einzelhändlers in die Online-Shopping- und Lieferplattform integrieren konnte und das auch getan hat. Eine Übernahme von AMC wäre dagegen ein ganz anderes Paar Stiefel.
Zwar könnte Amazon seine Filme dann im hauseigenen Kino zeigen, aber welchen Vorteil zöge das Unternehmen daraus? Sollte es darum gehen, endlich mit den Eigenproduktionen auch bei den Oscars erfolgreich zu sein, scheint der Preis deutlich zu hoch.
AMC kommt aktuell auf eine Markkapitalisierung von fast zwei Milliarden Dollar. Dazu kommen Schulden in Höhe von 5,8 Milliarden Dollar. Eine Übernahme wäre also nicht zielführend und teuer noch dazu.
Amazon und AMC sind Konkurrenten. Auf der einen Seite steht ein bombastisch gewachsenes Streaming-Geschäft, auf der anderen eine Old-School-Kinokette. Ergo: Amazon greift nicht zu.