Vier Prozent hat die Aktie von Amazon in den ersten fünf Handelstagen zugelegt 2023 – mehr als der S&P 500 (+1,2 Prozent), der Nasdaq 100 (+1,5 Prozent) und der GAFAM (+0,3 Prozent). Die Anleger schöpfen damit nach dem schlimmen Jahr 2022 nun Hoffnung. Doch womöglich brauchen sie weiter Geduld – zunächst jedenfalls.
Bei Amazon kam es in den vergangenen Monaten oft vor, dass die Aktie nach oben gezuckt ist. Doch dann nahmen die Anleger regelmäßig Gewinne mit. Am Ende behielten die Bären die Oberhand – und drückten Amazon zuletzt fast auf das Corona-Tief bei 81,30 Dollar.
Folglich war 2022 mit einem Minus von 50 Prozent das zweitschlechteste Jahr für Amazon seit dem Börsengang 1997. Nur 2000 verlor die Aktie mit 80 Prozent noch mehr an Wert.
Die vier Prozent Kursgewinn 2023 sind im Amazon-Chart kaum zu erkennen. Der kurzfristige Abwärtstrend ist intakt, die bedeutende 200-Tage-Linie ist meilenweit entfernt (117,47 Dollar). Dafür ist das Corona-Tief zum Greifen nah – fällt die Aktie unter diese Marke, droht ein zeitnaher Abverkauf bis in den Bereich 65 Dollar.
Nichtsdestotrotz sind die Analysten für nur wenige Aktien an der Wall Street derart optimistisch wie für Amazon. 55 Experten empfehlen den Wert aktuell zum Kauf, nur jeweils einer sagt „Halten“ beziehungsweise „Verkaufen“.
Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 134,06 Dollar – das bedeutet ein Potenzial von 55 Prozent.
Nach den frustrierenden vergangenen Monaten dürften die Bullen vorerst skeptisch bleiben. Was das Langfrist-Potenzial des Konzerns angeht, gibt es für den AKTIONÄR allerdings keine Diskussion.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot: Amazon.