Seit der Bankenkrise ist Big Tech wieder gefragt – der Grund ist die Aussicht auf sinkende Zinsen. Amazon hat in den vergangenen beiden Wochen sieben Prozent zugelegt, seit Jahresanfang beträgt das Plus 18 Prozent, womit die Aktie den Markt klar schlägt. Trotzdem bleibt Amazon auf längere Sicht ein Underperformer.
Kein Zweifel: Amazon zählt zu den spannendsten und innovativsten Unternehmen der Welt. Seit Jahren weist der US-Konzern bei E-Commerce und Cloud ein ansehnliches und solides Wachstum auf. In beiden Bereichen kann kein Unternehmen – trotz zahlreicher und auch starker Wettbewerber – bislang an Amazons Marktführerschaft rütteln.
Und doch: Amazon läuft dem Markt und den anderen Big-Tech-Konzernen seit Jahren hinterher. 32 Prozent hat die Amazon-Aktie seit 2018 zugelegt. Der S&P 500 kommt in diesem Zeitraum auf ein Plus von 67 Prozent, der Nasdaq 100 auf 105 Prozent und der GAFAM sogar auf 117 Prozent.
Ungewöhnlich ist das allerdings nicht. Insgesamt korrigierte beziehungsweise konsolidierte Amazon in den vergangenen 20 Jahren achtmal über einen längeren bis langen Zeitraum.
Ab Oktober 2003 etwa begann eine Durststrecke, die fast vier Jahre andauerte. Damals notierte Amazon zwischenzeitlich fast 50 Prozent im Minus – erst im Mai 2007 hatte die Aktie die Verluste wettgemacht.
Für die Analysten bleibt der Fall klar: Amazon zählt zu den aussichtsreichsten Werten an der Wall Street. 56 der 60 von Bloomberg befragten Experten stufen die Aktie mit „Kaufen“ ein, drei sagen „Halten“, einer „Verkaufen“.
Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 134,71 Dollar – das bedeutet ein Potenzial von 37 Prozent.
Auch DER AKTIONÄR sieht in Amazon einen klaren Kauf. Vor allem die Sparmaßnahmen, die CEO Andy Jassy beschlossen hat, bringen Kursfantasie. Amazon hat bei den Margen nämlich noch ganz viel Luft. Kursziel des AKTIONÄR: 120 Euro, Stopp: 70 Euro.
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".