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Amazon: Das steckt hinter dem Deal mit TikTok und Pinterest

Amazon: Das steckt hinter dem Deal mit TikTok und Pinterest
Foto: amazon
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Martin Weiß 12.08.2024 Martin Weiß

Mit einem Marktanteil von mehr als 40 Prozent in den USA und einer ähnlich dominanten Stellung in seinen westlichen Märkten, fährt Amazon beim Online-Handel Quartal für Quartal hohe Gewinne ein. Doch das Brot-und-Butter-Geschäft im Konzernverbund schwächelt, die Zuwachsraten fallen zunehmend geringer aus. Mit einer neuen Strategie will der Marktführer die Dynamik ankurbeln.

Wollte man den kometenhaften Aufstieg von Amazon über die vergangenen annähernd drei Jahrzehnte mit nur einem Erfolgsfaktor benennen – es wäre zweifelsohne die Kundenzufriedenheit. Kein anderes Unternehmen war (und ist) so auf dieses eine Thema fokussiert wie der Konzern aus Seattle. Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, sagte einst: "Wir kümmern uns nicht um die Konkurrenten, sondern um unsere Kunden. Wir finden heraus, was sie wollen und arbeiten uns dann rückwärts vor."

Jahre nach dieser Aussage ist Amazon nicht irgendeine, sondern die Macht im Online-Handel, an der nichts und niemand vorbei kommt. Rund 450 Milliarden von insgesamt 635 Milliarden Dollar Jahresumsatz (2024e) dürften im laufenden Jahr auf den Handel über das Internet entfallen. Richtig ist allerdings auch: Die Wachstumsraten entwickeln sich nicht mehr so dynamisch wie früher, weder im Eigengeschäft (Prognose: +5,4%), noch in jenem mit Drittverkäufern (+12,1%).

Amazon (WKN: 906866)

Um dieses Wachstum anzukurbeln und gleichzeitig Zugang zu einer jüngeren Zielgruppe zu erhalten, hat Amazon nun eine Partnerschaft mit TikTok US geschlossen. Die US-Tochter der überaus populären chinesischen Short-Video-Plattform hat sich in den letzten Jahren zu einem Social-Commerce-Phänomen mit Millionen von Nutzern entwickelt und peilt im US-Markt 2024 einen Umsatz von 17,5 Milliarden Dollar an. 

Wie es in einem Blog-Eintrag bei TikTok heißt, sollen Kunden ihre Profile in der App zukünftig mit Amazon verbinden und aus der App heraus bei dem E-Commerce-Riesen shoppen können. Um die Kunden in Shopping-Laune zu versetzen, wird Amazon bei TikTok entsprechende, auf die Kunden zugeschnittenen Online-Werbung platzieren.

Was Pinterest betrifft, setzen die neuen Verträge auf einer bestehende Kooperation der Unternehmen auf. Bereits 2023 ging Pinterest eine mehrjährige Werbekooperation mit Amazon ein, um mehr Marken und Produkte auf die Plattform zu bringen, nachdem die App um E-Commerce-Funktionen erweitert wurde.

Mit neuen Partnerschaften will Amazon das Wachstum in seinem Kerngeschäft forcieren, ohne von seinem "König-Kunde-Mantra" abzuweichen. Und dass ist es, worauf es bei Amazon ankommt. Für den AKTIONÄR bleibt das Unternehmen mit seinem Mix aus E-Commerce, Unterhaltung, Cloud und Online-Werbung perfekt aufgestellt, um vom anhaltenden Digitalisierungstrend zu profitieren. Die Aktie ist ein Muss im Depot.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte:

Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".

Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.

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