Nach den starken Zahlen für das zweite Quartal sind die Aussichten für Amazons AWS, seit Jahren die Cashcow des Techkonzerns, nach wie vor vielversprechend. Eine Umfrage von Bloomberg Intelligence zeigt, dass das Thema Cloud für Unternehmen immer bedeutender wird. Die Börse allerdings ist nicht überzeugt.
Bei der Bloomberg-Intelligence-Umfrage im Juli gaben 82 der Unternehmen an, dass Cloud für sie oberste Priorität hat. Bei der letzten Umfrage im Dezember waren es noch 68 Prozent. „Das ist natürlich ermutigend für die großen Cloud-Anbieter, darunter AWS“, so die Analysten von Bloomberg Intelligence. „Dies unterstreicht die Möglichkeit einer starken Cloud-Erholung in den kommenden zwölf Monaten.“
Amazon investiert kräftig, um vom verstärkten Bedarf an Rechenleistung für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz profitieren. Im ersten Halbjahr gab das Unternehmen 30,5 Milliarden Dollar aus, um die Kapazitäten zu erhöhen. In der zweiten Jahreshälfte will Amazon noch mehr investieren. „Wir sehen eine große Nachfrage nach KI-Anwendungen“, so CFO Brian Olsavsky.
Trotzdem sackte der Kurs ab. Die Börse befürchtet, dass sich Amazon verrennt. Nachdem nun zwei Jahre Kosteneinsparungen – und entsprechend stark steigende Margen – angesagt waren, werden nun die Ausgaben wieder hochgefahren.
Doch Amazon hat kaum eine andere Wahl. Dank KI herrscht Goldgräberstimmung in der Branche – jeder will so viel abgreifen wie möglich. Microsoft verbuchte im abgelaufenen Quartal bei den Azure-KI-Diensten eine derart starke Nachfrage, dass die verfügbaren Kapazitäten des Konzerns nicht ausreichten.
Davon dürfte AWS profitieren. Die von Bloomberg befragten Analysten erwarten erneut ein Sahnejahr für die Cloudsparte mit einem Umsatz von erstmals über 100 Milliarden Dollar (exakt 108 Milliarden). Das bedeutet eine Ver24fachung innerhalb von zehn Jahren. Mittlerweile macht AWS mehr Umsatz als 460 im S&P 500 gelistete Unternehmen.
Dabei ist die Sparte super profitabel. Für 2024 erwarten die Research-Häuser einen operativen Gewinn von 36 Milliarden Dollar, ergibt eine Marge von einem Drittel.
Die Perle AWS ist seit Jahren einer der wichtigsten Gründe, warum DER AKTIONÄR Amazon empfiehlt. Die Investitionen der Sparte sind wichtig und werden dabei helfen, in der Branche weiter den Ton anzugeben.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte:
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Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.