Der Kampf um die Musikfans geht in die nächste Runde. Amazon bietet nun eine Edelversion seines Streaming-Dienstes Amazon Music an. Damit will der E-Commerce- und Cloud-Gigant den Wettbewerbern wie Apple, Deezer und Spotify das Leben schwer machen. Der Schritt ist Teil des großen Amazon-Masterplans.
Amazon hat seinen Musikdienst Amazon Music mit Content in HD- und sogar in Ultra-HD-Qualität aufgewertet. Das Upgrade gibt es für 12,99 Dollar im Monat für Prime-Nutzer. Wer kein Prime-Kunde ist, zahlt 14,99 Dollar (in Deutschland 12,99 Euro beziehungsweise 14,99 Euro).
Musikfans können mit dem Dienst laut Amazon Musik nahezu unkomprimiert und ohne merkliche Qualitätsverluste streamen. Zum Start gibt es mehr als 50 Millionen Songs in CD-Qualität. Millionen weitere Titel lassen sich in Ultra HD streamen.
Amazons Schritt ist eine Kampfansage an die Wettbewerber, bei denen die Kunden in der Regel zehn Euro pro Monat bezahlen. Bei Amazon gibt es nun Spitzenqualität für nur drei Euro mehr.
Das Potenzial von Musik-Streaming ist enorm: Goldman Sachs erwartet 2030 einen Umsatz der Anbieter von 45 Milliarden Dollar. Derzeit sind es knapp 20 Milliarden Dollar.
Weltweit wird es 2030 laut Goldman Sachs rund 1,3 Milliarden Menschen geben, die für gestreamte Musik bezahlen.
Prime-Kunden ordern viel mehr
Der Rabatt für Prime-Kunden zeigt einmal mehr, wo CEO Jeff Bezos mit Amazon hinwill. Oberste Priorität hat Kundenbindung. Die Kunden sollen mit Extras und Preisnachlässen geködert werden – und alles, was sie brauchen, bei Amazon bestellen.
Laut Schätzungen von Statista ordert ein Prime-Kunde in den USA im Schnitt Waren für 1.400 Dollar. Gewöhnliche Kunden ordern nur für 600 Dollar.
Amazon weicht im Kampf um die Kunden keinen Schritt zurück und zieht mit der Edelversion von Amazon Music ein neues Register. Die Investmentstory ist noch längst nicht ausgereizt, die Aktie bleibt ein klarer Kauf.