Amazon ist vieles, bietet mit AWS Microsoft Paroli, macht mit Prime Video Netflix Konkurrenz, setzt mit E-Commerce-Werbung Facebook und Google unter Druck – und dominiert dabei auch noch den Online-Handel. Jetzt startet das Unternehmen aus Seattle womöglich den nächsten Großangriff. Amazon nimmt sich „Endgegner“ Walmart vor.
Wie das Wall Street Journal berichtet, plant Amazon Ende des Jahres die Eröffnung eines neuen Lebensmittelgeschäfts in der kalifornischen Metropole Los Angeles. Zwei weitere Mietverträge sollen bereits unterschrieben sein, die Eröffnung entsprechender Läden Anfang 2020 folgen. „So what?“ könnte man meinen. Könnte man, sollte man aber nicht. Auch wenn Amazon mit Whole Foods (2017 für 13,7 Milliarden US-Dollar übernommen) und Amazon Now bereits im stationären Handel mitmischt und in seinem Kerngeschäft (Handel) nicht mehr online-only unterwegs ist, stößt der Gigant (Umsatz 2018: 232,89 Milliarden US-Dollar) in LA das Tor zu einer neuen Welt ganz weit auf. Dass das nicht näher benannte Geschäft – es ist bisher nicht bekannt, ob es den Namen Amazon tragen wird – zum Ground Zero für Walmart & Co werden könnte, ist an der Kursreaktion an diesem Freitag abzulesen.
Sektor-Werte brechen teils binnen Sekunden ein
Im Augenblick der Veröffentlichung des WSJ-Artikels fiel die Aktie des weltgrößten Einzelhändlers binnen Sekunden von 98,82 auf 97,13 US-Dollar (minus 1,7 Prozent). Bei spektakulär hohen Umsätzen. Nicht nur Walmart-Aktionäre versetzte der Artikel in Alarmbereitschaft. Auch Papiere von Target fielen beinahe im Gleichschritt von 73,21 auf 71,97 US-Dollar (minus 1,7 Prozent). Noch heftiger fiel die Reaktion bei Anteilseignern von The Kroger aus. Hier ging es von 29,48 auf 27,44 US-Dollar runter (minus 7,0 (!) Prozent). Diese Liste führender Einzelhändler ließe sich noch um einige Namen ergänzen. Der Eindruck, dass Amazons Vorstoß Angst und Schrecken im Sektor verbreitet, würde dadurch auch nicht mehr verstärkt.
Feind-Freund-Wandel
Ausgerechnet Walmart könnte zum größten Verlierer dieser Entwicklung werden. Das Unternehmen mit Sitz in Bentonville im US-Bundesstaat Arkansas ist „to big too buy“ – selbst für Amazon. Mit einer Marktkapitalisierung von 284 Milliarden US-Dollar wird es aller Voraussicht nach noch lange eigenständig bleiben. Kleinere Händler indes können sich zumindest Hoffnungen machen, dass der Feind (in Gestalt von Amazon) doch noch zum Freund wird, indem er sie einfach übernimmt. The Kroger wäre durchaus ein Kandidat, mit etwas mehr als 22 Milliarden US-Dollar Marktwert zudem ein verdaulicher Happen für Amazon, das wie eingangs erwähnt 2017 immerhin 13,7 Milliarden US-Dollar für Whole Foods auf den Tisch legte.
Die Story schreibt Amazon
Doch die Fantasie liegt ganz woanders. Amazon selbst ist und schreibt die Story – unabhängig jeder Übernahme-Spekulationen. Börsianer – vor allem solche ohne Amazon-Aktien – sollten diese Geschichte genau verfolgen. Mehr darüber lesen Sie in der neuen Ausgabe des Börsen.Briefing., des kostenfreien täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR. Registrieren Sie sich einfach und unverbindlich unter www.boersenbriefing.de mithilfe Ihrer E-Mail-Adresse und lesen Sie in der Montagsausgabe (4. März) des Börsen.Briefing. die Fortsetzung dieser spannenden Story. Es lohnt sich.
Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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