Der boomende Handel im Internet und florierende Cloud-Dienste bescheren Amazon in der Corona-Krise boomende Geschäfte. Im ersten Quartal stieg der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um 26 Prozent auf 75,5 Milliarden Dollar. Allerdings sind die Kosten derzeit ziemlich hoch. Die Aktie verliert knapp fünf Prozent.
Der Gewinn für das erste Quartal fiel um rund 30 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Die größten Belastungen stehen jedoch noch bevor. Für das laufende Vierteljahr warnte Amazon vor Sonderkosten von rund vier Milliarden Dollar im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Ein Grund ist die Einstellungsoffensive angesichts des großen Kundenansturms.
Für das Betriebsergebnis gab der Konzern eine Prognose in einer weiten Spanne von minus 1,5 Milliarden bis plus 1,5 Milliarden Dollar ab und stellte einen Anstieg der Erlöse zwischen 18 und 28 Prozent in Aussicht. Amazon betonte, dass verlässliche Vorhersagen im aktuellen Umfeld kaum möglich seien.
Auch wenn Amazon die Gewinnerwartungen des Marktes im ersten Quartal verfehlt hat und die Kosten hoch bleiben: Die mittel- bis langfristigen Aussichten für den E-Commerce- und Cloud-Giganten bleiben fantastisch. Während es für viele stationäre Einzelhändler in der Coronakrise längst nur noch ums nackte Überleben geht, kann sich der Bezos-Konzern vor Bestellungen kaum retten. Eine Pleitewelle im Einzelhandel wird folglich die Marktmacht von Amazon exponentiell steigern. Die Kosten wegen Corona werden sich für den Konzern schon bald auszahlen, da die Kunden, die Amazon nun gewinnt, dem Unternehmen mit ziemlicher Sicherheit treu bleiben werden. Die Aktie bleibt für den AKTIONÄR ein Basisinvestment.
(Mit Material von dpa-AFX)