Die Politik macht Druck auf die Zigarettenhersteller. Die US-Regierung erwägt laut Wall Street Journal eine Regelung für Tabakkonzerne, den Nikotingehalt auf nicht süchtig machende Niveaus zu senken. Die Anleger reagierten entsetzt, die Aktie von Altria (Marlboro) ging mit einem Minus von sechs Prozent aus dem Handel.
In der Tabakbranche regte sich umgehend Widerstand gegen das Vorhaben. „Jede Maßnahme, die die FDA (die amerikanische Gesundheitsbehörde, Anm. d. Redaktion) ergreift, muss auf Wissenschaft und Beweisen beruhen“, so Altria-Sprecher George Parman. „Und bei jeder Maßnahme müssen die Verantwortlichen alle Konsequenzen bedenken – von einem anziehenden Schwarzmarkt bis zum Verlust von Hunderttausenden von Arbeitsplätzen.“
Kaelan Hollon, Sprecher von Reynolds American, schrieb in einer E-Mail: „Viele Verbraucher glauben fälschlicherweise, dass eine Zigarette mit sehr niedrigem Nikotingehalt ein geringeres Risiko darstellt als herkömmliche Zigaretten. Dieser Irrglaube stellt eine große Hürde bei der Entscheidung über die vorgeschlagene Regelung für nikotinarme Zigaretten dar.“
Reynolds gehört zu British American Tobacco. Die Aktie des britischen Konzerns verlor am Montag nur zwei Prozent. Der Grund für den deutlich höheren Verlust der Altria-Aktie: Der Marlboro-Konzern macht 100 Prozent seines Tabakgeschäfts in den USA. Knapp 85 Prozent des Umsatzes und des operativen Gewinns macht Altria mit Rauchwaren.
Der Plan der Politik ist ein herber Schlag für Altria, der die Kurserholung der vergangenen Monate abgewürgt hat. Nun kommt es darauf an, dass die 50-Tage-Linie bei 47,85 Dollar hält. Tut sie es nicht, könnte es rasch in Richtung GD100 bei 44,74 Dollar abwärtsgehen.
Hinweis auf Interessenkonflikt: