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01.08.2017 Andreas Deutsch

Altria: Bittere Lehre aus dem Flash-Crash der 73.000-Prozent-Aktie

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Altria

Es war ein Kursdebakel, wie es die Wall Street selten sieht. Doch kurz nach dem Absturz drehte die Altria-Aktie wieder nach oben. Pech für den, der in Panik verfiel und verkaufte.

Kurz nachdem die FDA die Pläne für die Revolution des Rauchens in den USA bekannt gegeben hat, geht das Kursdebakel los. Die Aktien von Altria, BAT und auch Philip Morris fallen wie Steine. Sonderbar ist, dass Philip Morris in Sippenhaft genommen wird, da das Unternehmen in den USA seit der Abspaltung von Altria gar kein Geschäft mehr macht.

Doch der Crash bei Philip Morris zeigt: Hier handelt jemand ohne groß über die Situation nachzudenken. Entweder in blinder Panik oder ganz kühl als Folge technischer Chartsignale.

Brad Katsuyama überraschen solche Vorfälle wie am Freitag nicht. Der CEO der der Börsenplattform IEX Group und Autor von „Flash Boys: A Wall Street Revolt“ weiß seit Langem, wer verantwortlich ist für solche Flash Crashs: Computer, die völlig emotional das Marktgeschehen analysieren und blitzschnell kaufen oder verkaufen.

„„50 bis 60 Prozent des Handelsvolumens an der Börse wird von Computern gesteuert, die überhaupt keine Ahnung haben, was die betreffenden Unternehmen überhaupt machen“, sagt Katsuyama. „Ihr Handeln ist lediglich eine Reaktion darauf, wie sie die Daten auswerten. Und das ist gefährlich.“

Das Problem für Anleger: Sie können mit dem Tempo der Maschinen nicht mal ansatzweise mithalten. Wer in Panik gerät statt ein paar Minuten abzuwarten, ist am Ende der Dumme.

So war es auch im Fall Atria am Freitag. Im Tief stürzte die Altria-Aktie auf 60 Dollar. Nach nur einer halben Stunde stand die Aktie wieder 6,60 Dollar höher.

Für Katsuyama steht längst fest: Der Computerhandel und die daraus resultierenden Flash-Crashes gefährden die Stabilität der Finanzmärkte.

Keine Panik, Stopp beachten

Panik hat an der Börse noch nie etwas gebracht, außer Verlusten. Im Fall Altria gilt: Der Tabakkonzern steht nach dem Vorstoß der FDA unter Druck. Es kann gut sein, dass der amerikanische Marktführer nun ins lukrative Cannabis-Geschäft einsteigt. Die Aktie könnte zudem einen Push erhalten, wenn die FDA bald die moderne E-Zigarette iqos freigibt, die in Japan sehr beliebt ist. Bis dahin heißt es: Stopp bei 51 Euro beachten.

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