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Alphabet will Deal schließen: So soll Fake-Musik keine Chance haben

Alphabet will Deal schließen: So soll Fake-Musik keine Chance haben
Foto: William Potter/Shutterstock
Universal Music Group -%
10.08.2023 ‧ Max Gross

Die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz ruft nicht überall Begeisterung hervor. Insbesondere in der Kreativszene wird befürchtet, dass künstliche Intelligenz eines Tages menschliche Künstler überflüssig machen könnte. Erste Deepfake-Songs haben in der Musikszene bereits für Aufruhr gesorgt. Vor solchen will Alphabet Künstler schützen und dazu einen Deal mit Rechteinhaber Universal Music schließen.

Egal ob Drake, Rapper Kanye West oder The Weeknd, sie alle sind in diesem Jahr schon Betroffene von täuschend echten Fake-Songs geworden, die mithilfe künstlicher Intelligenz erzeugt wurden. Die musikalisch kaum von ihren Originalen zu unterscheidenden Musikstücke zeigen einerseits die Potenziale, die künstliche Intelligenz auch in der Kreativbranche haben dürfte, andererseits aber auch welche Gefahren von ihr ausgehen könnten:

Viele Künstler sehen sich durch KI bedroht

Künstler wie die derzeit streikenden Hollywood-Drehbuchautoren, bangen um ihre berufliche Zukunft, während Sänger um ihre Authentizität und Unverwechselbarkeit fürchten müssen. Auch in der Medien- und Designbranche ist die Unsicherheit groß, denn Bildgeneratoren wie Midjourney und DALL-E sind bereits mühelos dazu in der Lage, komplexe Bildmotive zu gestalten.

Um zumindest Missbrauch in der Musikbranche vorzubeugen wollen Alphabet und Rechteinhaber Universal Music einen Deal zur Lizenzierung von Künstlern schließen. Von Universal Music werden zum Beispiel Eminem, die in die Kritik geratene deutsche Band Rammstein oder auch Lady Gaga vertreten.

Nicht verbieten, sondern monetarisieren

Konkret sollen, wie gestern die Financial Times berichtet hat, die Stimmen und Melodien der Künstler geschützt und lizensiert werden. Laut Insidern soll es aber nicht darum gehen, KI-erzeugte Songs massenhaft zu verbieten und den Missbrauch juristisch zu verfolgen, sondern einen Interessensausgleich zu erzielen:

Das Erstellen von Fake-Songs soll privatrechtlich erlaubt, aber durch Software, die künstlich erzeugte Musikstücke erkennt, begleitet werden, um die originalen Urheber und Rechteinhaber finanziell am potenziellen Erfolg solcher Fake-Songs zu beteiligen. Auch mit Warner Music soll sich Alphabet in frühen Gesprächen befinden.

Deutsche Bank-Analystin Silvia Cuneo hält das Vorgehen für clever und urteilt, dass man bei Universal Music erkannt habe, dass AI-Songs das bestehende Portofolio ohne eigenes Zutun vergrößern könnten und bestrebt ist, die zu wartende Portfolio-Expansion zu monetarisieren. Sollte ein solcher Deal mit Alphabet zustande kommen, ist davon auszugehen, dass die Google-Mutter eine Gewinnbeteiligung erhalten wird.

Sollte es Alphabet gelingen, solche Deals flächendeckend abzuschließen, sind Milliarden-Einnahmen denkbar: Im vergangenen Jahr wurden in der Musikindustrie weltweit 26,2 Mrd. Dollar umgesetzt.

Alphabet (C) (WKN: A14Y6H)

Die von einer Top-Bildung bedrohte Aktie von Alphabet kann gute Nachrichten gebrauchen, denn die nachlassende Trendstärke lässt einen Rücksetzer zunehmend wahrscheinlich werden.

Ein Deal zwischen Rechteinhaber Universal Music und Alphabet könnte einen Präzedenzfall in der Musikindustrie schaffen: Statt KI-generierte Nachahmsongs juristisch zu verfolgen, soll die Monetarisierung solcher Musikstücke angestrebt werden.

Alphabet, das die Software zur Erkennung und Verfolgung solcher Songs beisteuern soll, könnten daraus langfristig Gewinnbeteiligungen und Lizenzgebühren in Milliardenhöhe winken. Bereits investierte Anleger bleiben unbedingt am Ball!

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