Im frühen Handel notiert die Aktie von Alphabet heute leicht im Minus. Dies dürfte aber eher mit der Schwäche bei Wachstumsaktien aus dem Technologiesektor zusammenhängen – und nicht mit einer 2,42 Milliarden Euro schweren Strafe der EU-Kommission.
Am heutigen Mittwoch bestätigte das Gericht der Europäischen Union (EuG) eine Wettbewerbsstrafe der EU-Kommission in Höhe von 2,42 Milliarden Euro gegen Google. Das Gericht stellte fest, dass Google seinen eigenen Shopping-Vergleichsdienst gegenüber konkurrierenden Diensten bevorzugt hat.
Konkret warf die EU-Kommission Google bereits 2017 vor, dass der Konzern habe "seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschinenbetreiber missbraucht, indem es seinen eigenen Preisvergleichsdienst in seinen Suchergebnissen ganz oben platziert und Vergleichsdienste der Konkurrenz herabgestuft hat".
Kein Problem für Alphabet – oder doch?
Die Alphabet-Aktie dürfte die ins Haus stehende Strafe aber nicht belasten. Immerhin hat der Tech-Riese bereits 2017 hierfür Rückstellungen gebildet und damals auf einen Schlag einen Gewinnrückgang von 28 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar weggesteckt. Der langfristigen Gewinnentwicklung hat dies aber nicht geschadet, wie der Nettogewinn von nun 18,9 Milliarden Dollar im vergangenen Quartal beweist.
Eine Belastung stellt allerdings die im Oktober auf 6,2 Prozent gestiegene US-Inflation dar. Denn eine steigende Inflation dürfte zu steigenden Zinsen und damit zu einer höheren Diskontierung künftiger Cashflows in den Bewertungsmodellen der Analysten führen. Dies wirkt sich direkt auf die Kursziele aus – insbesondere bei Wachstumsaktien, deren künftige Geldflüsse heute eine hohe Bewertung rechtfertigen.
In einem schwachen Gesamtmarkt mit steigenden Inflations- und Zinssorgen ist die Alphabet-Aktie am Mittwoch leicht angeschlagen. DER AKTIONÄR empfiehlt Anlegern dennoch, unverändert auf bewährte Wachstumsstorys wie Alphabet zu setzen. Denn die Google-Holding erwirtschaftet seit Jahren stabile Zuwachsraten, ist ein etablierter Marktführer und mit einem 22er-KGV von 26 relativ günstig bewertet. Das macht die Aktie auch für Value-Investoren interessant.
Mit Material von dpaAFX.