Die Zahlen für das Gesamtjahr 2021 waren stark. Ein Aktiensplit soll das Papier ab Sommer deutlich günstiger machen: Die Aktie von Alphabet gehört zu den großen Gewinnern an der Börse. Der Google-Mutterkonzern steht kurz vor einer Marktbewertung von mehr als zwei Billionen US-Dollar.
Kursanstiege beider Aktiengattungen von Alphabet im frühen Handel auf Rekordhöhen jenseits der 3.000-Dollar-Marke reichten aber – bislang – nicht aus, um die runde Marke zu knacken. Damit warten die Alphabet-Anleger weiterhin darauf, dass der Konzern nachhaltig in eine Börsenklasse mit dem Computerkonzern Apple und dem Softwareunternehmen Microsoft aufrückt.
Sowohl die A- als auch die C-Aktien von Alphabet gewannen zuletzt jeweils etwas mehr als sechs Prozent. Damit zählten sie zu den besten Werten im technologielastigen Nasdaq 100. Der Auswahlindex legte nur moderat zu. Mit den Zahlen für das vergangene Quartal übertraf Alphabet die Markterwartungen deutlich. Wie gewohnt waren es die Werbeerlöse mit der Google-Suchmaschine, die den Großteil des Geschäfts ausmachten.
Analysten reagierten darauf mit höheren Schätzungen und schraubten auch ihre Kursziele nach oben. Das Analysehaus Jefferies hält bald einen Kurs der A-Aktie von 3.600 Dollar für möglich. Die UBS ist mit einem auf 3.900 Dollar erhöhten Ziel sogar noch etwas mutiger. Bei Alphabet spiele künstliche Intelligenz weiterhin eine führende Rolle, schrieb Analyst Stephen Ju von der Bank Credit Suisse. Google mache Werbung zugänglicher für Vermarkter aller Größen.
Die enorme und vielfältige Publikumsreichweite habe in Kombination mit einem wachsenden und innovativen Portfolio an Werbeformaten für ein weiteres starkes Quartal gesorgt, ergänzte der Jefferies-Analyst Brent Thill. Sein Kollege Ross Sandler von der Barclays-Bank sprach von einem sehr beeindruckenden Wachstum der Suchmaschine, während die Video-Plattform Youtube etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei.
Sandler lobte, trotz Youtube gebe es insgesamt sehr wenig zu kritisieren. Das Abschneiden von Alphabet bleibe innerhalb der Vergleichsgruppe unerreicht. Der Experte äußerte zwar weiterhin Bedenken an den branchenweiten Wachstumsperspektiven in diesem Jahr, für Google aber sei die Perspektive solide. Die Aktien des Mutterkonzerns bleiben sein bevorzugte Wahl unter den großen werbeabhängigen Unternehmen.
Alphabet will wegen des in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Kurses seine Aktien bald wieder besser handelbar machen will. „Der unerwartete Aktiensplit im Verhältnis 20:1 sollte im ersten Halbjahr etwas Rückenwind geben“, hieß es diesbezüglich vom RBC-Analysten Brad Erickson. Vollzogen werden soll der Schritt den Angaben zufolge im Juli.
Alphabet bleibt für den Aktionär ein Basis-Investment. Es dürfte tatsächlich nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der Konzern mehr als zwei Billionen Dollar Wert ist und zu Apple und Microsoft aufschließt.
(mit Material von dpa-AFX)