Googles Werbegeschäft wächst weiter stark - aber nicht ganz so schnell, wie an der Wall Street erwartet. Im vergangenen Quartal stiegen die Anzeigenerlöse im Jahresvergleich um elf Prozent auf 65,5 Milliarden Dollar (60,4 Mrd Euro), wie der Mutterkonzern Alphabet am Dienstag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt eher mit 65,8 Milliarden Dollar gerechnet. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel zeitweise um rund vier Prozent.
Werbung im Umfeld der Google Suchmaschine ist nach wie vor die mit Abstand wichtigste Geldquelle des Konzerns. Hier stieg der Umsatz im vergangenen Quartal von 42,6 auf 48 Milliarden Dollar. Die Videotochter steigerte die Anzeigenerlöse von knapp 8 auf 9,2 Milliarden Dollar.
Die Entwicklung von Googles Werbegeschäft wird sehr genau beobachtet. Eine zentrale Frage ist, ob Versuche von Konkurrenten, mit Hilfe Künstlicher Intelligenz direkte Antworten statt Links anzuzeigen, eine Spur bei Google hinterlassen.
Das Cloud-Geschäft wuchs von 7,3 auf 9,2 Milliarden Dollar. Der Bereich, der im Vorjahresquartal einen operativen Verlust von 186 Millionen Dollar verbucht hatte, schrieb nun schwarze Zahlen in Höhe von 864 Millionen Dollar. Bei den sogenannten "anderen Wetten" - Zukunftsprojekten wie selbstfahrende Autos oder Lieferdrohnen - stieg der Umsatz aller Firmen von 226 auf 657 Millionen Dollar. Der operative Verlust des Bereichs wurde deutlich gedrückt: von 1,24 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf jetzt 863 Millionen Dollar.
Im Vorfeld der Zahlen hat bereits die kanadische Bank RBC die Einstufung für die Alphabet Aktie auf "Outperform" mit einem Kursziel von 155 Dollar belassen. Die Werbetrends seien weiterhin recht stark, schrieb Analyst Brad Erickson in einer Studie.
Auch Jefferies zeigte sich zuletzt bullish. Analyst Brent Thill hat das Kursziel für die Aktie auf 170 Dollar angehoben. Der Experte sieht weiterhin ein starkes Anzeigenwachstum und eine bemerkenswerte Stärke im Segment Suchmaschinen.
Die Alphabet-Aktie wird in den letzten Monaten von der Euphorie ausgehend von der zunehmenden Verbreitung von KI getrieben. Die Erwartungshaltung im Vorfeld der Zahlen war extrem hoch. Stärkere Rücksetzer bieten Kaufchancen!
(Mit Material von dpa-AFX).
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