Der populäre chinesische Videodienst TikTok ist derzeit der größte Konkurrent von YouTube. Als Antwort auf TikTok hat Googles Tochter vor zwei Jahren das Kurzvideoformat Shorts eingeführt. Bisher hat der Konzern die Content-Creator jedoch nur rudimentär an den Shorts-Einnahmen beteiligt. Dies ändert sich nun.
Die einzige Möglichkeit mit den Kurzvideos bei YouTube Geld zu verdienen basierte bisher auf einem 100 Millionen Dollar schweren Shorts-Fonds, der letztes Jahr aufgelegt wurde. Nun geht das Unternehmen einen Schritt weiter: „Wir haben als ersten Schritt mit dem Shorts Fund begonnen, aber die Mittel können nicht mit dem unglaublichen Wachstum Schritt halten, das wir bei Kurzvideos sehen", so der Product Officer von YouTube Neal Mohan.
Der Videoportal hat daher angekündigt, nun einen größeren Teil der Werbeeinnahmen mit erfolgreichen YouTubern zu teilen. Die Bezahlung der Influencer wird sich dabei an den Abonnenten und den generierten Klicks ausrichten.
„Ab Anfang 2023 können sich YouTuber mit Fokus auf Shorts für das YPP [YouTube-Partnerprogramm] bewerben, indem sie innerhalb von 90 Tagen eine Schwelle von 1.000 Abonnenten und 10 Millionen Aufrufen mit Shorts erreichen“, sagte YouTube am Dienstag in einem Blogbeitrag.
Aktuell ist noch nicht klar, wie lukrativ das Geschäft für Kurzfilmer sein wird, da YouTube nur begrenzte Informationen zu den Auszahlungen bereitstellt. Laut eigenen Angaben werde YouTube jeden Monat die Werbeeinnahmen von Shorts bündeln und davon einen nicht offengelegten Prozentsatz den Influencern zuweisen.
Der Ausbau der Monetarisierungsoptionen spricht für den Erfolg von Shorts und dürfte den Anreiz der User zur Erstellung von Kurzvideos auf YouTube steigern. Das ist zugleich eine klare Kampfansage an TikTok, das dadurch möglicherweise Nutzer an Youtube verlieren könnte. Anleger bleiben der Alphabet-Aktie treu.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Alphabet.