Der größte Versicherungskonzern Europas profitiert eigentlich von den steigenden Renditen an den Anleihemärkten. Doch den aktuellen Unsicherheiten wegen der Lage in Italien kann sich auch die Allianz nicht entziehen. Die Allianz-Aktie gab am Montag gut ein Prozent nach.
Der Streit zwischen der EU und Italien gewinnt an Schärfe. Die geplante Neuverschuldung des Haushalts in Rom belastet Aktien und Anleihen. Der Ausverkauf bei den Anleihen schob die Rendite der zehnjährigen italienischen Staatsanleihen gestern auf ein Viereinhalb-Jahres-Hoch von 3,626 Prozent. Im internationalen Handel war es wegen des Columbus Day in den USA dagegen ruhiger, da der Rentenmarkt am Montag geschlossen blieb. Am Freitag hatte die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen noch bei 3,24 Prozent ein Siebeneinhalb-Jahres-Hoch markiert.
JPMorgan glaubt an die Allianz
Die US-Bank JPMorgan hat trotz der Turbulenzen die Allianz-Aktie auf "Overweight" belassen, mit einem Kursziel von 219 Euro (gültig bis Ende 2019). Analyst Michael Huttner lobte insbesondere die steigenden Neuanlagen-Renditen der europäischen Versicherungskonzerne in Reaktion auf die höheren US-Leitizinsen. Die Allianz zeichne sich zusätzlich durch eine relativ attraktive Kombination aus Dividendenwachstum, Gewinnwachstum und Aktien-Rückkäufen aus und sei mit einer relativ geringen Ertragsvolatilität ausgestattet.
Auch DER AKTIONÄR hat das DAX-Schwergewicht auf seiner Empfehlungsliste. Charttechnisch betrachtet sollte der Wert schon bald wieder Richtung 200 Euro streben. Die Unterstützung bei 190 Euro wurde zuletzt mehrfach getestet und hat gehalten. Im Falle weiterer Turbulenzen wäre es gut, wenn kurzfristig die 200-Tage-Linie bei 188,56 Euro verteidigt werden kann. Eine Stopp-Marke sollte bei 170 Euro gesetzt werden.