Gestern noch präsentierten sich die Aktien der deutschen Versicherungsriesen relativ resistent gegenüber dem allgemeinen Abverkauf an den Märkten. Heute macht die Korrektur aber auch vor Allianz, Munich Re und Co. nicht halt. Noch härter trifft es den prominentesten Vertreter aus der zweiten Börsenreihe: Talanx.
Der Ausverkauf im DAX macht heute auch nicht vor den Versicherungsriesen halt. Beim Branchenprimus Allianz steht am Nachmittag ein Minus von über fünf Prozent auf der Kurstafel. Bei Munich Re sind es knapp fünf Prozent. Kaum besser ergeht es Hannover Rück mit einem Minus von rund vier Prozent. Talanx rauscht in der zweiten Reihe sogar um etwa sieben Prozent in die Tiefe.
Dabei bringen sie durchaus Qualitäten als vergleichsweise sichere Häfen für die aktuelle Situation mit. Zum einen ist ihr Geschäftsmodell nicht auf den Import oder Export von Waren angewiesen – schließlich müssen Versicherungsprodukte nicht über Zollgrenzen hinweg transportiert werden. Zum anderen profitieren sie in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit von einer steigenden Nachfrage nach Absicherung und Risikomanagement.
Speziell die Allianz lockt zudem mit einer attraktiven Dividende. Mit fast sechs Milliarden Euro schüttet der Versicherer in diesem Jahr so viel an seine Anleger aus wie kein anderer DAX-Konzern. Platz 2 geht diesbezüglich an die Deutsche Telekom mit rund 4,4 Milliarden Euro, Platz 3 an Mercedes-Benz mit 4,1 Milliarden Euro.
Die Dividendenrendite der Allianz beläuft sich auf 4,6 Prozent. Ganz so viel ist bei Munich Re nicht drin. Mit 3,6 Prozent ist die Dividendenrendite aber ebenfalls ordentlich – zumal der Rückversicherer seine Dividende, wie auch die Allianz, regelmäßig erhöht.
Anleger von Allianz, Hannover Rück, Munich Re oder Talanx sollten sich vom heutigen Rücksetzer nicht verunsichern lassen. Kurzfristig könnte es zwar auch bei ihnen noch ein Stück nach unten gehen. Mittel- bis langfristig dürfte sich aber auch die aktuelle Korrektur bei diesen Qualitätstiteln als attraktive Chance für Neueinstiege oder Nachkäufe erweisen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz, Munich Re.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Munich Re befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.