+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Allianz und Co.: Showdown vertagt

Allianz und Co.: Showdown vertagt
Foto: IMAGO
Hannover Rück -%
Michael Herrmann 21.06.2024 Michael Herrmann

Im Streit um die Pflichtversicherung gegen Hochwasser- und andere Elementarschäden sollte es gestern zwischen Bund und Ländern zum Showdown kommen. Getroffen und diskutiert wurde auch. Am Ende wurde der Showdown aber vertagt. Bund und Ländern konnten sich auf keine Lösung einigen. Die Versicherer hängen so weiter im Ungewissen.

Die Bundesregierung gibt der Forderung der Länder nach einer bundesweit geltenden Pflichtversicherung gegen Hochwasser- und andere Elementarschäden nicht nach. „Die aus dem Länderkreis geforderte Pflichtversicherung würde das Wohnen in Deutschland teurer machen, eine große Bürokratie nach sich ziehen und den Staat nicht aus der finanziellen Haftung nehmen“, begründete der federführend zuständige Bundesjustizminister, Marco Buschmann, am Donnerstagabend die ablehnende Haltung der Regierung.

Bei dem Treffen von Kanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Ministerpräsidenten sei vereinbart worden, zu der Frage weiter im Gespräch zu bleiben. „Uns verbindet, dass wir den Schutz vor Elementarschäden und ihren Folgen verbessern wollen, beim Weg sind wir uns nicht einig“, so Buschmann. Eine Verpflichtung der Versicherer, jedem Gebäudebesitzer eine Versicherung gegen Elementarschäden anzubieten, sei aus seiner Sicht eine bessere Lösung, für die er weiter werben wolle. Kanzler Scholz sagte nach dem Treffen mit den Ministerpräsidenten: „Alle müssen ein Angebot kriegen.“

Die Länder fordern den Bund schon länger auf, eine gesetzliche Regelung zur Einführung einer bundesweiten Pflichtversicherung für Elementarschäden zu schaffen, die auch Sturmflutschäden umfassen soll. Nach den Vorstellungen der Länder sollen die Unternehmen jedem Hauseigentümer, der sich gegen Elementarschäden versichern will, einen Vertrag anbieten müssen. Bisher finden Hausbesitzer für Gebäude in stark hochwassergefährdeten Gebieten teils keine Versicherung, die das hohe Risiko übernehmen will. Nur etwa die Hälfte der in Deutschland stehenden privaten Gebäude ist elementarversichert.

Auch der Grünen-Rechtspolitiker Lukas Benner sprach sich für eine bundesweite Versicherungspflicht gegen Elementarschäden aus. „Mit der richtigen Ausgestaltung fördert sie Prävention und gewährleistet Planungssicherheit für Betroffene sowie eine solidarische Kostenverteilung“, so der Bundestagsabgeordnete gegenüber dpa. „Die Prämie sollte nicht komplett an die Mieter weitergereicht werden können.“ Da, wo aufgrund eines hohen Risikos extrem hohe Prämien gefordert würden, soll zwischen Bestandsgebäuden und Neubau differenziert werden, um gerechte Lösungen zu finden.

Allianz (WKN: 840400)

Die deutschen Versicherer und auch ihre Anleger dürften über den Ausgang des gestrigen Showdowns wenig überrascht sein. Wie so oft wurde ein wichtiges Problem von Bund und Ländern vertagt. So bleibt vorerst alles beim Alten. Da weder Bund noch Länder von ihren Positionen abweichen wollen, dürfte sich daran so schnell auch nichts ändern. Anleger von Allianz, Hannover Rück, Munich Re, Talanx und Co können sich damit wieder auf andere Themen konzentrieren. Alle vier großen börsennotierten Versicherer des Landes bleiben ein Kauf.

Mit Material von dpa-AFX

Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz, Munich Re.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Munich Re befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hannover Rück.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Hannover Rück - €
Allianz - €
Munich Re - €
Talanx - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Sustainable - nachhaltig investieren

Mit Investments Geld zu verdienen UND gleichzeitig die Welt zu einem besseren Ort zu machen wird für viele Menschen immer wichtiger. Dafür wurden die ESG-Investment-Grundsätze entwickelt – Environment, Social, Governance. Inzwischen sind in den USA 120 Billionen Dollar in Aktien jener Unternehmen geflossen, die sich den ESG-Kriterien verschrieben haben. So weit, so gut? Keineswegs, sagt Terrence Keeley, Ex-Topmanager bei BlackRock, dem größten Vermögensverwalter der Welt. Keeley erklärt, weshalb mit den derzeit genutzten Mitteln die ESG-Ziele verfehlt werden, und zeigt auf, wie echtes Impact Investing wirklich gelingt. Ein spannender Diskussionsbeitrag zu einem brandaktuellen Thema, welches uns alle angeht.

Sustainable - nachhaltig investieren

Autoren: Keeley, Terrence
Seitenanzahl: 448
Erscheinungstermin: 14.12.2023
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-938-8

Jetzt sichern Jetzt sichern