Bei Finanzdienstleistern macht sich zunehmende das positiv Zinsumfeld bemerkbar. Die Versicherungskonzerne Allianz und AXA wollen ihre Aktionäre stärker an der Geschäftsentwicklung teilhaben lassen. Beide Unternehmen haben mitgeteilt, ihre Dividende weiter zu erhöhen und ein Aktienrückkauf-Programm durchzuführen.
Allianz
So soll die regelmäßige Ausschüttung des auf die Anteilseigner entfallenden und um verschiedene Elemente bereinigten Jahresüberschusses von 50 auf 60 Prozent erhöht werden. Darüber hinaus strebt die Allianz eine Dividende zumindest auf Vorjahreshöhe an, wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte. Die Dividendenpolitik steht dabei unter dem Vorbehalt einer Solvency-II-Kapital-Quote von über 150 Prozent.
Für das Geschäftsjahr 2023 soll die Dividende von 11,40 Euro im Vorjahr auf 13,80 Euro je Aktie angehoben werden. Analysten hatten bisher mit gut 12 Euro je Anteilsschein gerechnet.
Außerdem kündigte der Versicherer den Rückkauf eigener Aktien an. Die Papiere in einem Volumen von bis zu einer Milliarde Euro sollen von Anfang März bis zum 31. Dezember 2024 erworben werden. Anschließend ist deren Einziehung vorgesehen.
AXA
Der Versicherer Axa hat 2023 dank gut laufender Geschäfte im Schadensgeschäft mehr verdient. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sei um fünf Prozent auf 7,6 Milliarden Euro gestiegen, teilte der französische Konzern am Donnerstag in Paris mit. Beim Umsatz verzeichnete der Allianz-Konkurrent einen leichten Anstieg auf knapp 103 Milliarden Euro. Da der Versicherer sehr viel Kapital an Bord hat, soll die Dividende um 16 Prozent auf 1,98 Euro angehoben werden und damit mehr als erwartet. Für den Aktienkurs ging es am Vormittag deutlich nach oben.
Die Papiere gewannen gut 3 Prozent auf 32,17 Euro. Mehr hatten sie zuletzt im Jahr 2007 gekostet. Laut Analyst Farooq Hanif von der Bank JPMorgan übertraf der Konzern die Erwartungen in puncto Dividenden und Aktienrückkäufen.
Insgesamt schüttet die Axa rund 4,5 Milliarden Euro des Gewinns über Dividenden aus. Zudem kündigte der Vorstand den Rückkauf eigener Anteile über bis zu 1,6 Milliarden Euro an. Insgesamt sollen damit rund 75 Prozent des bereinigten Gewinns in Dividenden und den Rückkauf von eigenen Anteilen gesteckt werden. Das ist etwas mehr als zuletzt.
Der bereinigte Gewinn fiel wie von Experten erwartet aus. Axa wird an der Börse derzeit mit fast 74 Milliarden Euro bewertet und ist damit nach der Allianz (98 Mrd) der zweitwertvollste Versicherer Europas - knapp vor dem Schweizer Konzern Zurich, der zuletzt auf umgerechnet knapp 69 Milliarden Euro kam. Die Zurich hat am Donnerstag ebenfalls Zahlen vorgelegt; die Allianz folgt am Freitag.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.
Mit Material von dpa-AFX