Die Inflation sorgt zunehmend auch für höhere Prämieneinnahmen bei den Versicherern. Auch die Allianz profitiert von diesem Umstand. Für die Aktie sprechen neben der Bewertung natürlich die Dividende und Aktienrückkäufe. Operativ ist man zudem auf Kurs, nachdem man den Fond-Skandal 2022 hinter sich lassen konnte.
Die Allianz verdient wieder mehr – im ersten Quartal legte der Gewinn um 24 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zu. Das liegt auch daran, dass die Belastungen aus dem Asset-Management-Segment, Stichwort Structured Alpha, mittlerweile verdaut sind. Ein Treiber sind aber auch die starken Preiserhöhungen, beispielsweise stieg das Geschäftsvolumen im Segment Schaden/-Unfallversicherung um 11,1 Prozent.
Aktionäre sind natürlich auch die üppigen Ausschüttungen der Allianz gewohnt, für viele Anleger ist das zu recht ein Grund sich die Papiere ins Depot zu legen. Bei der letzten Hauptversammlung am 4. Mai wurde eine Dividende von 11,40 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2022 beschlossen. Das sind 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Daraus ergibt sich eine aktuelle Dividendenrendite von ebenfalls 5,5 Prozent.
Dividende dürfte weiter zulegen
Für die kommenden Jahre geht der Konsens von steigenden Ausschüttungen aus. Für das Geschäftsjahr 2023 sollen es 12,12 Euro je Papier sein, was derzeit 5,8 Prozent Rendite ergeben würde. Erfreulich sind auch die regelmäßigen Aktienrückkäufe, die dafür sorgen, dass der Gewinn je Aktie im Zeitablauf steigt. Derzeit läuft ein Programm in Höhe von 1,5 Milliarden Euro.
Positiver Ausblick nicht nur beim Gewinn
Neben der positiven Gewinnentwicklung – die Prognose für 14,2 Milliarden Euro plus oder minus eine Milliarde im Gesamtjahr wurde bestätigt – ist auch die Solvency-II-Quote für die Ausschüttungen relevant. Diese Kennzahl gibt Auskunft über die Eigenmittel bei Versicherern. Die Allianz hat sich als Vorgabe eine Grenze von 150 Prozent gesetzt, die für Ausschüttungen nicht unterschritten werden soll. Zuletzt wurde allerdings 206 Prozent erreicht. Damit steht auch zukünftigen Dividenden und Aktienrückkäufen von dieser Seite nichts im Weg.
Kosnens sieht noch deutliches Potenzial
Positiv gestimmt ist auch der Konsens: Der Zielkurs liegt bei 249,57 Euro, was derzeit 19,6 Prozent Ertragspotenzial bietet. Von 26 Analysten würde derzeit niemand verkaufen, 18 raten hingegen zum Einstieg. Die restlichen acht würden nun die Aktie halten.
Die Bewertung mit einem 2023er-KGV von 9 ist etwas günstiger als der Durchschnitt auf Sicht von zehn Jahren mit 10. Die Dividendenrendite von 5,5 Prozent und die positiven Perspektiven bei den Ausschüttungen sind ein Hingucker. Operativ läuft es zudem wieder, das Chartbild hat sich mit dem Test der 200-Tage-Linie bei 201,45 Euro zudem aufgehellt. Anleger greifen zu und setzen einen Stopp bei 185,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.