Die Flutkatastrophe Mitte Juli hat bislang Versicherungsschäden von rund sieben Milliarden Euro verursacht und damit mehr als bisher erwartet. Zuletzt hatte der Branchenverband GDV von 4,5 Milliarden bis 5,5 Milliarden Euro erwartet. Die Anleger lassen sich von den neuen Zahlen nicht groß verunsichern. Zurecht?
Von den sieben Milliarden entfallen laut GDV 6,5 Milliarden Euro auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe sowie rund 450 Millionen Euro auf Kraftfahrzeuge. „Mit fortschreitender Schadenaufnahme und -regulierung zeigt sich erst die Dimension dieses Extremereignisses", so Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Die Sturzflut ist laut GDV die historisch schadenreichste Naturkatastrophe in Deutschland. Die Schäden liegen den Angaben zufolge über denen der Hochwasser im August 2002 (4,75 Milliarden Euro) und im Juni 2013 (2,25 Milliarden) sowie dem Orkan "Kyrill" (3,6 Milliarden).
„Zusammen mit den hohen Hagelschäden im Frühsommer zeichnet sich ab, dass 2021 für die Versicherer eines der teuersten Naturgefahrenjahre überhaupt wird", sagte Asmussen.
Bislang geht der Markt davon aus, dass die Schäden der Flutkatastrophe bei der Allianz mit 400 Millionen Euro zu Buche schlagen werden, was das Unternehmen nicht groß belasten sollte. Folglich notiert die Aktie am Mittwoch nach der Meldung nahezu unverändert. Die Allianz könnte vielmehr von der Diskussion um Pflichtversicherung gegen zerstörerische Naturgewalten profitieren, die vor Kurzem aufkam. Für den AKTIONÄR bleibt die Aktie ein Basisinvestment für Langfrist-Anleger.
(Mit Material von dpa-AFX)
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