T-Mobile US und Sprint haben laut Medienberichten die Übernahmegespräche wieder aufgenommen. Die Aktien aller beteiligen reagieren teilweise deutlich, auch wenn der Ausgang der Gespräche mehr als ungewiss ist.
Bereits fünf Monate nachdem die ersten Gespräche darüber platzten, wer die Kontrolle über das gemeinsame Geschäft behält, sitzen Sprint und T-Mobile US wieder an einem Tisch. Das Wall Street Journal berichtet, dass die Verhandlungen noch in einem sehr frühen Stadium seien. Verkompliziert werden die Gespräche durch die Eigentümerverhältnisse der beiden Konzerne. Sprint gehört zu 85 Prozent der japanischen SoftBank und T-Mobile US wird von der Deutschen Telekom kontrolliert.
Experten rechnen im Falle einer Fusion mit Synergieeffekten von bis zu 45 Milliarden Dollar. Denn die hohen Kosten für die Infrastruktur, werden günstiger, je mehr Kunden sie benutzen. Die fusionierte Firme würde knapp 100 Millionen Kunden haben und sich am Markt zwischen AT&T (93 Millionen) und Verizon (116 Millionen) platzieren.
Sollten die Gesprächspartner diesmal die Frage über die Kontrolle der gemeinsamen Firma klären können, bleibt die nächste Hürde die Regulierungsbehörden. Unter der Obama-Regierung haben sich die Regulatoren im Jahr 2014 gegen die Fusion ausgesprochen, da vier Telekommunikationsanbieter wichtig seien, um günstige Preise und Wahlmöglichkeiten zu gewährleisten.
Die Aktien der beiden Unternehmen reagieren deutlich. Sprint legt um 17 Prozent zu und T-Mobile US schließt knapp sechs Prozent fester. Auch die Aktie des Mutterkonzerns Deutsche Telekom kann um drei Prozent zulegen.
Sprint findet sich aktuell nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Die Aktie von T-Mobile US wird jedoch zum Kauf empfohlen mit einem Kursziel von 70,00 Euro – das Papier der Deutschen Telekom ebenfalls mit dem Kursziel 18,00 Euro. Eine Fusion könnte beiden Papieren wieder genügend Schwung geben, um den anhaltenden Abwärtstrend zu knacken.