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30.05.2007 DER AKTIONÄR

All in!

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Man kann von Stefan Raab halten, was man will, eines aber ist unbestritten: Der Entertainer und Quotenbringer für den Privatsender Pro7 hat ein sicheres Gespür dafür, was die „Generation Spaß“ sehen will. Egal, ob „Wok-WM“, „Stock Car Challenge“ oder „Schlag den Raab“ – was Raab anfasst, wird zu Geld. Seit einigen Monaten versucht er sich nun mit einem neuen Format in der Rolle als Pokerspieler.

Pokern entwickelt sich weltweit zum Massensport – DER AKTIONÄR verrät, mit welchen Aktien Börsianer den Pott holen.

Man kann von Stefan Raab halten, was man will, eines aber ist unbestritten: Der Entertainer und Quotenbringer für den Privatsender Pro7 hat ein sicheres Gespür dafür, was die „Generation Spaß“ sehen will. Egal, ob „Wok-WM“, „Stock Car Challenge“ oder „Schlag den Raab“ – was Raab anfasst, wird zu Geld. Seit einigen Monaten versucht er sich nun mit einem neuen Format in der Rolle als Pokerspieler. Wie sich nach der vierten Auflage der „TV total Pokernacht“ herausgestellt hat, ist Stefan Raab zwar ein lausiger Spieler, das Format selbst aber erfolgreich. Keine Frage: Pokern ist hierzulande schwer im Kommen. DER AKTIONÄR hat sich in der Branche umgesehen und verrät, mit welchen Aktien die Anleger ein gutes Blatt haben.

Die Konzentration auf das lukrative US-Geschäft hätte 888Holdings 2006 fast in den Ruin getrieben. Das Verbot von Online-Glücksspielen durch die US-Regierung kostete die Gesellschaft praktisch über Nacht die Hälfte ihrer Jahresumsätze. „Wir werden uns zukünftig stärker auf Europa und Asien konzentrieren“, versprach der Anbieter von Online-Glücksspielen damals den Investoren. Dank massiver Investitionen in neue Spiele und höherer Ausgaben für Marketingaktionen kletterten die Gesamterlöse außerhalb der USA im letzten Jahr tatsächlich um 29 Prozent. Die Einnahmen aus dem Pokersegment erhöhten sich sogar um 80 Prozent. „Ich denke, dass wir den Turnaround relativ zügig hinbekommen haben“, sagte Vorstandschef Gigi Levi. An der Börse ist die positive Entwicklung indes kaum wahrgenommen worden, die Aktien notieren im Bereich ihres Tiefs.

An der Börse in Stockholm finden sich mit Unibet und Boss Media gleich zwei hochinteressante Titel. Unibet wurde vor zehn Jahren von einem Mathematiker gegründet und bietet neben Sportwetten und Casino-Games auch Online-Poker an. Die aggressive Expansion bescherte den Skandinaviern mit Sitz auf Malta zuletzt deutlich höhere Umsätze und Gewinne, zudem stieg die Zahl der Spieler um 75 Prozent auf 240.000. Firmenchef Petter Nylander geht davon aus, dass sich die positive Entwicklung beschleunigt, und prognostiziert schon für 2010 eine Umsatzverdopplung auf 175 Millionen Britische Pfund. Gut läuft es auch für Boss Media. Die Gesellschaft besitzt Anteile an Online-Poker-Anbietern, ist in der Hauptsache aber mit der Entwicklung entsprechender Software beschäftigt. Exzellente Quartalszahlen haben die Aktien des Unternehmens in den letzten Tagen auf ein 52- Wochen-Hoch bei 1,92 Euro getrieben.

Wer auf Poker-Aktien setzen will, muss selektiv vorgehen. Die Aktien des US-Softwareanbieters Playtech erscheinen derzeit zu teuer und bei Partygaming, dem größten Anbieter von Casino- und Poker-Games muss nach der jüngsten Gewinnwarnung zunächst die weitere Geschäftsentwicklung abgewartet werden. Anleger sollten sich eher auf die Papiere von 888Holdings als möglichen Turnaround-Kandidaten sowie auf Boss Media und Unibet konzentrieren.

Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 22/2007.

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