Nach den Mega-Kurssprüngen vom Mittwoch nehmen kurzfristig orientierte Anleger zum Handelsauftakt in den USA bei China-Aktien heute erst mal Gewinne mit. JD.com, Baidu, Netease und Pinduoduo liegen im Nasdaq 100 dementsprechend ganz hinten. Unterdessen reagieren Alibaba und Tencent offenbar auf die verschlechterten Wachstumsaussichten.
Insidern zufolge laufen bei Alibaba und Tencent die Vorbereitungen für Zehntausende Entlassungen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters diese Woche. Demnach könnte Tencent 10 bis 15 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen. Bei Alibaba wird von 15 Prozent geredet.
Tencent hat mehr als 85.000 Mitarbeiter (Stand: 2020). Bei Alibaba hatte sich die Zahl von etwas mehr als 100.000 im Jahr 2020 bis 2021 auf 250.000 mehr als verdoppelt.
Laut dem chinesischen Portal Caixin plant Tencent vor allem in den Bereichen Cloud & Smart Industries Business Group und Content Group Entlassungen. Ein Mitarbeiter soll die Veränderungen als normal und Teil der üblichen internen Optimierungsprozesse bezeichnet haben.
Die offenbar geplanten Entlassungen dürften dieses Jahr aber auch auf die verschärfte Regulierung und die auch deswegen verschlechterten Wachstumsperspektiven der China-Giganten zurückzuführen sein. Von den Unternehmen gibt es keine Stellungnahmen zu dem Thema. Ob und in welchem Umfang es letztendlich netto zu Stellenstreichungen kommen wird, ist unklar.
Das Entlassungsthema ist vorerst nur eine Randnotiz. Der heutige Rücksetzer bei China-Aktien ist nach den gestrigen Kursgewinnen normal. Spannend wird in den kommenden Tagen vor allem, ob es zu einer zweiten Aufwärtswelle kommt und dabei die Hochs vom Mittwoch übertroffen werden.
Nach dem Ende der Corona-Lockdowns stehen chinesische Tech-Werte vor einem enormen Wachstumsschub – und auch Südostasien bietet 2023 einmalige Renditeschancen für Anleger. Das Aufholpotenzial ist immens – vor allem in der Technologie-Szene. Seien Sie dabei, wenn der CAT-Report von Martin Weiß an den Start geht. Neben klassischen Tech-Titeln fokussiert sich der Spezialdienst auf Wachstumsmärkte wie E-Mobilität, Cloud, künstliche Intelligenz, Gaming und E-Commerce.
Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, Baidu, JD.com.