Die Kurse von Chinas Vorzeige-Tech-Duo haben sich diese Woche knapp unter ihren Allzeithochs bewegt. Positiv ist, dass ein neuer asiatischer Tech-Index auf Alibaba und Tencent setzt. Am Freitag ließ allerdings die Meldung aufhorchen, dass die Online-Bezahldienste Alipay und WeChat Pay ins Visier von Chinas oberster Kartellbehörde geraten sind.
Die Behörde soll nach einer Empfehlung der Bank of China mehr als einen Monat überprüft haben, ob die Giganten ihre Marktmacht missbrauchen, um andere Wettbewerber zu verdrängen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf anonyme Quellen.
Möglich wäre, dass die Wettbewerbshüter ein Kartellverfahren einleiten.
Asiatische Nasdaq
Unterdessen gibt es in Hongkong seit Montag einen neuen Index: den Hang Seng Tech Index. In diesem sind die 30 größten Tech-Unternehmen, die (auch) an der Börse in Hongkong gehandelt werden, versammelt. Dazu zählen unter anderem die AKTIONÄR-Empfehlungen Tencent, Alibaba, JD.com und Xiaomi.
Mit dem Index hätten Investoren dieses Jahr 44 Prozent Gewinn einfahren können. Dagegen hat der traditionelle Hang Seng 13 Prozent verloren.
Der neue Index lässt zusätzliches Interesse für die Anteile der in ihm enthaltenen Unternehmen erwarten. Dass auch in China die Behörden bisweilen das Treiben ihrer Internet-Giganten kritisch verfolgen, ist nicht neu. Ähnlich wie den USA reicht es aus Anlegersicht aber, die Lage zu beobachten. Eine signifikante Einflussnahme der Kartellbehörde auf die Geschäfte von Alibaba und Tencent ist vorerst nicht zu erwarten. Die Tech-Giganten bleiben nicht zuletzt aufgrund ihrer dominanten Marktposition in China aussichtstreich.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.