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26.08.2022 ‧ Lars Friedrich

Alibaba und Co: China und USA einig! Delisting-Risiko schwindet

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MEITUAN REG.SHS(UNSP.ADRS)/2 CL.B O.N.

Börsen-Rauswürfe abgewendet? Letztendlich ging es doch schneller als erwartet: Nachdem gestern einmal mehr das Gerücht aufgekommen war, dass es bald zu einer Einigung zwischen China und den USA kommen könnte, wurde heute tatsächlich eine Vereinbarung unterschrieben. Dass Liefergigant Meituan besonders durchstartet, hat aber einen anderen Grund.

Die US-Wirtschaftsprüferaufsicht PCAOB hat mit Chinas Behörden eine Vereinbarung unterzeichnet, die eine Überprüfung der Wirtschaftsprüfungsprozesse in Festlandchina und Hongkong ermöglicht. Die US-Wirtschaftsprüferaufsicht soll künftig vollen Zugang zu den Unterlagen von Wirtschaftsprüfern, den Wirtschaftsprüfern selbst sowie weiteren Informationen rund um die betroffenen Unternehmen erhalten.

Damit ist der Weg frei, dass chinesische Unternehmen, die an US-Börsen gelistet sind, künftig die US-Vorgaben einhalten können. Ein Massen-Rauswurf von China-Aktien aus den USA ist damit vorerst vom Tisch.

Alibaba Group (WKN: A117ME)

Die US-Seite will ab September vor Ort in Hongkong überprüfen, wie belastbar die Vereinbarung in der Praxis ist. Gary Gensler, Chef der US-Börsenaufsicht, sagte dementsprechend im Interview mit CNBC, die Vereinbarung sei „nicht das Ende des Weges“. Die Praxis müsse in den kommenden Monaten zeigen, ob die Unternehmen tatsächlich die US-Vorgaben einhalten.

Als Unternehmen, das Hongkong als Heimatbörse hat, ist Meituan von der Vereinbarung nicht direkt betroffen. Der chinesische Liefergigant steigt heute trotzdem besonders stark, weil ein 16-prozentiger Umsatzanstieg auf umgerechnet 7,4 Milliarden Dollar im abgelaufenen Quartal die Erwartungen leicht übertrifft. Alibaba und Co bewegen sich kurstechnisch dagegen nach dem gestrigen Anstieg heute unterm Strich hingegen kaum.

Die Vereinbarung war wahrscheinlich. Sie ist ein Meilenstein, aber kein unmittelbarer Gamechanger. Die Verhandlungen dauerten Monate. Das Ergebnis fällt erwartungsgemäß aus, wie auch die Kursreaktionen zeigen. Schnelle mehrprozentige Zugewinne wurden heute schnell wieder egalisiert. Unterm Strich verläuft die Entwicklung wie vom AKTIONÄR prognostiziert. Es ist nun äußerst wahrscheinlich, dass Alibaba und Co auch künftig in den USA handelbar sein werden. Allerdings sind in den vergangenen Monaten neue Belastungsfaktoren für die Kurse von China-Aktien aufgetaucht. Dementsprechend besteht kein unmittelbarer Handlungsbedarf.

Nach dem Ende der Corona-Lockdowns stehen chinesische Tech-Werte vor einem enormen Wachstumsschub – und auch Südostasien bietet 2023 einmalige Renditeschancen für Anleger. Das Aufholpotenzial ist immens – vor allem in der Technologie-Szene. Seien Sie dabei, wenn der CAT-Report von Martin Weiß an den Start geht. Neben klassischen Tech-Titeln fokussiert sich der Spezialdienst auf Wachstumsmärkte wie E-Mobilität, Cloud, künstliche Intelligenz, Gaming und E-Commerce.

Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, Baidu.

Behandelte Werte

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