Manchmal ist auch die AKTIONÄR-Redaktion noch überrascht: In Sachen Mobile-Gaming sind in China vor allem Tencent und Netease führend. Dass auch Alibaba künftig tatsächlich ein Wörtchen in diesem Bereich mitreden könnte, war dieser Tage eher beiläufig zu erfahren. Zwei Quellen spielen dabei eine Rolle.
Eine Recherche am Bloomberg-Terminal zu Chinas Mobile-Games zeigt unter „Top-Selling Games“ in den Top 5 unter anderem „SanGuoZhi“ von Aligames. Bei der South China Morning Post findet sich zudem ein Artikel über den Erfolg von Alibabas „Romance of the Three Kingdoms: Strategy Edition“. Anscheinend handelt es sich letztendlich um dasselbe Spiel.
„Romance of the Three Kingdoms: Strategy Edition“ hat demnach im ersten Halbjahr umgerechnet 537 Millionen Dollar eingespielt.
Aligames (Lingxi Interactive) war bislang eher eine versteckte Wette auf die Zukunft im Alibaba-Universum. Zuletzt hatte bereits Finanzchefin Maggie Wu angedeutet, dass der Bereich Spiele-Entwicklung bei Alibaba aus den Kinderschuhe herausgewachsen ist. Künftig soll Aligames ein eigenständiger Teil im Alibaba-Konzern werden.
Es wird zunehmend klar, dass Alibaba auch den Gaming-Bereich nicht allein der Konkurrenz überlassen will. So startet der Konzern beispielsweise auch eine eigene Cloud-Gaming-Plattform. Alibaba dürfte kaum die Dominanz im chinesischen Mobile-Gaming erreichen, die Tencent und Netease haben. Als zusätzliches Standbein könnte der Bereich aber durchaus spannend werden. Alibaba ist eine laufende AKTIONÄR-Empfehlung und sieht auch aus kurzfristiger Sicht sehr stark aus. Am Donnerstag und zu Handelsbeginn am Freitag wurden jeweils neue Kurshochs erreicht. Jüngstes Allzeithoch: 302,52 Dollar.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.