Immer wieder wird DER AKTIONÄR von Lesern um Rat gefragt: Wie ist das mit dem Aktiensplit, der bei Alibaba kommen sollte? Warum gibt es eigentlich verschiedene Kürzel? Und wieso empfehlen einige Medien eine Alibaba-Aktie, die viel weniger kostet? An dieser Stelle folgt ein Überblick zu den wichtigsten Fakten für Alibaba-Anleger.
Was ist eigentlich aus dem Aktiensplit geworden?
Vor einem Jahr hatte DER AKTIONÄR unter anderem in diesem Artikel (Link) über den bevorstehenden Split bei Alibaba im Verhältnis 1:8 berichtet. Einigen Anlegern ist entgangen, dass dieser Split stattgefunden hat – allerdings nicht bei den ADR.
Was sind ADR? Und warum kostet die Alibaba-Aktie, die von einigen Medien empfohlen wird, viel weniger?
Alibaba-Investoren handeln an der New York Stock Exchange (NYSE) im Fall von Alibaba keine Aktien, also direkte Unternehmensanteile, sondern Hinterlegungsscheine, sogenannte ADR (American Depositary Receipts). Diese werden der Einfachheit halber in der Berichterstattung oft ebenfalls als Aktien bezeichnet. Ende 2019 ist Alibaba zusätzlich in Hongkong an die Börse gegangen (Link). Ein ADR entspricht derzeit acht Hongkong-Aktien. Die Hongkong-Aktie kostet dementsprechend nur ein Achtel eines ADRs.
Wieso gibt es verschiedene Kürzel für Alibaba?
BABA ist das Kürzel für die ADR-Anteile, die in New York gehandelt werden. 9988 verweist auf die Hongkong-Aktie.
Welche Anteile soll ich denn nun kaufen – und an welcher Börse?
Einige institutionelle Anleger mögen aus rechtlichen oder logistischen Gründen die Hongkong-Aktie bevorzugen. Deutsche Privatanleger können im Zweifel bei den ursprünglichen ADR bleiben. Der Haupthandel mit Alibaba findet an der NYSE statt. Zu beachten ist, dass ein Handel über Hongkong beim Broker eventuell mehr Gebühren kostet als über die NSYE. Die ADR können grundsätzlich beispielsweise auch über Xetra gekauft werden. Die Spreads könnten an Nebenhandelsplätzen insbesondere außerhalb der regulären US-Börsen-Handelszeit allerdings relativ hoch sein.