Alibaba-Investoren haben eigentlich keinen Grund zur Klage: In den vergangenen Monaten hat sich die Aktie hervorragend entwickelt. Doch seit vergangenem Dienstag bröckelt der Kurs. Zur – bislang äußerst moderaten – Korrektur haben neben technischen Umständen auch Nachrichten beigetragen, die auf den ersten Blick nichts mit dem Unternehmen zu haben.
Der Wendepunkt war das Intraday-Allzeithoch bei 231,14 Dollar am 13. Januar. Tags darauf entpuppte sich die 230-Dollar-Marke als Widerstand. Der Kurs orientierte sich folgerichtig auch in den nächsten Tagen abwärts.
Diese Woche gerieten asiatische Aktien nach einer Abstufung Hongkongs durch die Ratingagentur Moody’s unter Druck. Alibaba-Anteile sind in Hongkong zweitnotiert. Auch das Coronavirus, das sich vor allem in China ausbreitet, drückt auf die Stimmung.
Die Verschnaufpause bei Alibaba erfolgt jedoch auf hohem Niveau. Positiv: Nachdem DER AKTIONÄR bereits vergangene Woche sein Kursziel deutlich angehoben hatte (siehe Ausgabe 04/2020), folgte diese Woche Goldman Sachs (Ziel: 285 Dollar).
Die DZ Bank empfahl den Kauf mit Ziel 260 Dollar. Das US-Finanzinstitut KeyBanc hob das Ziel für Alibaba von 243 auf 260 Dollar an. Bernstein vergibt heute ebenfalls eine Kaufempfehlung (Ziel: 270 Dollar).
Die aktuelle Empfehlungswelle dürfte dazu beigetragen haben, dass bislang noch nicht mal die runde Marke bei 220 Dollar getestet wurde. Solange sich die Aktie über 210 Dollar hält, ist sie aus technischer Sicht klar bullish zu werten. Fundamental läuft es beim chinesischen E-Commerce-Riesen ohnehin. Das dürfte auch so bleiben, solange Weltuntergangsszenarien (die Proteste in Hongkong greifen auf Festlandchina über, das Coronavirus lähmt die nächsten Monate die Welt …) nicht Realität werden. Die Aktie bleibt ein Kauf.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.