Die Aktie von Gazprom konnte zuletzt wieder ordentlich Boden gut machen. Dennoch gibt es an der Börse kaum eine derart niedrig bewertete Gesellschaft wie den russischen Erdgasriesen. Hier erhalten Anleger derzeit – rein rechnerisch – für ein Investment von lediglich 30 Cent einen Anteil von einem Euro am Eigenkapital.
Denn aktuell beläuft sich die Marktkapitalisierung von Gazprom trotz des jüngsten Kursanstiegs auf lediglich 53 Milliarden Euro. Das Eigenkapital lag zuletzt hingegen bei umgerechnet 175 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich, dass ein Investor theoretisch nur 30 Prozent des Firmenwertes auf den Tisch legen muss.
Eine derart niedrige Bewertung gibt es an der Börse sonst meistens nur bei Unternehmen, die rote Zahlen schrieben. Doch davon ist Gazprom weit entfernt: Im laufenden Jahr dürfte ein Nettogewinn von 21 Milliarden Dollar erzielt werden. Auch für die kommenden Jahre rechnen Analysten mit Überschüssen von mehr als 20 Milliarden Dollar.
Aktie bleibt ein heißes Eisen
Doch als russischer Konzern, an dem obendrein noch der Kreml mit 50 Prozent plus einer Aktie beteiligt ist, stehen die Chancen auf eine „normale“ Bewertung für die Gazprom-Aktie wohl vorerst eher schlecht. Die Anteile bleiben aufgrund der politischen Risiken nach wie vor nur für mutige Anleger geeignet. Der Stoppkurs sollte bei 3,50 Euro belassen werden.