Die Q1-Zahlen bei Verbio zeigen: Hohe Preise für Biokraftstoffe schieben das Unternehmen auch im Anfang Oktober gestarteten Geschäftsjahr 2022/23 weiter an. Die Aktie des Bioenergie-Spezialisten nimmt nach einem kurzen Rücksetzer zum Handelsauftakt daher weiter das Rekordhoch aus dem Frühjahr ins Visier. Das Feld für eine Jahresendrally ist bestellt.
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Im Biodiesel-Segment wurde im ersten Geschäftsquartal (Ende September) ein Rekordumsatz erzielt. Außerdem wirkten sich Preissicherungen von Rohstoffen positiv auf das Ergebnis aus. Das Wachstum im Geschäft mit Bioethanol flachte sich im Vergleich zum Vorquartal hingegen etwas ab, weil hier die Preise mittlerweile etwas zurückkommen.
Den Konzernumsatz steigerte der Biokraftstoffhersteller um über zwei Drittel auf 592,2 Millionen Euro. Davon blieb vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 121,4 Millionen Euro mehr als dreimal so viel wie ein Jahr zuvor.
Zum Stichtag wurde ein Net Cash in Höhe von 261,9 Millionen Euro ausgewiesen. Der Mittelabfluss für Investitionen in Höhe von 39,6 Millionen Euro betraf hauptsächlich den Ausbau der Bioraffinerie in Nevada, Iowa, die Erweiterung der fortschrittlichen Biokraftstoffkapazitäten und den Ausbau der eigenen BioCNG/BioLNG-Infrastruktur in Deutschland zur Optimierung der Wertschöpfungskette.
In den kommenden Monaten sollen die Investitionen in Kapazitätserweiterungen, Produktdiversifikation und Internationalisierung weiter hochgefahren werden. Die Zahlen für das erste Quartal sind eine sehr gute Basis für das laufende Geschäftsjahr. Vor dem Hintergrund des aktuellen Absatz- und Rohstoffpreisniveaus bestätigt der Vorstand die bereits Ende September veröffentlichte Gewinnprognose für das Gesamtjahr, die ein EBITDA von 300 Millionen Euro vorsieht.
Die Prognose steht unter dem Vorbehalt, dass der weitere Verlauf des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und dessen Auswirkungen keine erheblichen zusätzlichen negativen Effekte auf den Biokraftstoffmarkt und insbesondere die Beschaffung von Rohstoffen und Energie haben wird. Lässt die Politik der Branche in Zukunft wieder mehr Spielraum, sollten der Biokraftstoff-Hersteller vom weiteren möglichen Ausbau der Biogasproduktion profitieren.
DER AKTIONÄR sieht Verbio weiter voll auf Kurs. Die Aktie könnte daher ihre Aufwärtsbewegung in den letzten Wochen des Jahres fortsetzen und dabei am Ende sogar Kurs auf die 100-Euro-Marke nehmen. Mittelfristig dürfte neben dem Geschäft in Nordamerika auch Indien wichtige Wachstumsimpulse liefern.