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07.04.2022 Michael Schröder

AKTIONÄR-Tipp USU Software: Höhere Dividende, höhere Marge - die Richtung stimmt!

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USU Software

Das Gesamtpaket kann sich sehen lassen: Nach dem Rekordjahr 2021 dürfen sich Aktionäre der USU Software über eine Anhebung der Dividende auf 0,50 Euro je Aktie freuen. Bis 2024 soll die operative EBITDA-Marge von zuletzt 12,9 Prozent auf 16 bis 18 Prozent ausgebaut werden. „Der hohe Auftragsbestand gibt uns Rückenwind“, ist USU-Vorstandschef Bernhard Oberschmidt überzeugt. DER AKTIONÄR fragte nach.

DER AKTIONÄR: Herr Oberschmidt, 2021 haben Sie beim Umsatz einen Rekordwert von knapp 112 Millionen Euro erreicht und das Konzernergebnis um 23,2 Prozent auf 6,8 Millionen Euro erhöht. Sind Sie zufrieden mit der Entwicklung?

Bernhard Oberschmidt: Durchaus, zumal wenn man die Rahmenbedingungen betrachtet, unter denen wir dies erreicht haben. Wir haben schnell auf die Corona-Pandemie reagiert und konnten dank der Homeoffice-Arbeit unserer Mitarbeitenden alle Projekte erfolgreich abarbeiten. Auch wenn das Neukundengeschäft insbesondere im Ausland etwas unter den Lockdown-Regelungen litt, waren es vor allem unsere Bestandskunden, mit denen wir das Geschäft vorantreiben konnten.

USU-Vorstandschef Bernhard Oberschmidt

Welche Faktoren bezogen auf das Leistungsportfolio und die geografischen Aktivitäten sind die treibenden Kräfte gewesen? Wo lief es besonders gut?

Besonders gut lief es im Inland, also unserem Heimatmarkt, in dem wir ja bereits seit über 44 Jahren aktiv sind und so gute Bestandskundenbeziehungen aufgebaut haben, die sich in Krisenzeiten als große Stütze erweisen. Vom Portfolio her haben wir im Prinzip über die gesamte Produktpalette hinweg zugelegt. Besonders gut lief dabei das IT und Enterprise Service Management, mithilfe dessen unsere Kunden das eigene Serviceangebot digitalisieren und optimieren können.

Sind Sie mit dem Start ins Geschäftsjahr 2022 also ähnlich zufrieden wie mit 2021?

Absolut. Wir haben bereits mehrere wichtige Projekte gewinnen können, von denen wir auch einige, wie z. B. das IT Service Management-Großprojekt von der BWI GmbH bzw. der Bundeswehr, bereits via Pressemeldung verkündet haben, so dass der Start ins neue Jahr positiv verlief. Und auch der hohe Auftragsbestand von etwa 66 Millionen Euro zum Ende des Jahres 2021 gibt uns Rückenwind für das laufende Jahr.

Für das Jahr 2022 planen Sie ein Umsatzwachstum auf 120 bis 125 Millionen Euro. Welche Regionen werden dabei die Wachstumstreiber sein?

Nachdem wir in 2021 vor allem im Inland gewachsen sind, sollen im laufenden Jahr insbesondere die Auslandsmärkte wieder zulegen. Wir sehen deutliche Entspannungssignale bezüglich der Corona-Pandemie, und es finden bereits erste Messen und Konferenzen wieder als Präsenzveranstaltung statt, was im Neukundengeschäft außerhalb Deutschlands einen zentralen Erfolgsfaktor unserer Vertriebsaktivitäten darstellt. Insofern erwarte ich positive Wachstumsimpulse aus den Auslandsmärkten und hier insbesondere aus den USA.

Wie abhängig ist diese Prognose von der angespannten konjunkturellen Entwicklung oder der Ukrainekrise?

Wir sind generell kein konjunktursensibles Unternehmen und haben in der Vergangenheit auch in Krisenzeiten gut zulegen können. Und selbst die Ukrainekrise sollte sich nur geringfügig auf unser Geschäft auswirken. In der Ukraine selbst haben wir keine geschäftlichen Aktivitäten, und in Russland sind wir lediglich über Vertriebspartner aktiv gewesen. Der Anteil dieses Geschäfts ist jedoch gering, so dass wir entsprechend nur wenig Auswirkungen auf unsere Geschäftszahlen erwarten.

Wie wird sich der Anteil der wiederkehrenden Erlöse am Produktneugeschäft voraussichtlich im laufenden Geschäftsjahr entwickeln?

In Neukundensituationen planen wir, dass sich 45 Prozent der Kunden für eine SaaS-Lösung entscheiden. Der Rest wird wie bisher unsere Lösungen per Einmallizenz und folgendem Wartungsvertrag erwerben. Für die Folgejahre planen wir mit einem weiter steigenden Anteil dieser „Recurrent Revenues“ – mit entsprechend positiven Effekten vor allem auf der Ergebnisseite.

Sie haben angekündigt, künftig das EBITDA als zentrale Planungs- und Steuerungsgröße der USU-Gruppe in den Fokus zu rücken anstelle des bereinigten EBIT. Warum dieser Schritt?

Einige unserer Investoren störten sich beim Bereinigten EBIT am Wort „bereinigt“. Auch wenn wir im Wesentlichen nur die PPA-Abschreibungen aus Akquisitionen bereinigt haben, war es doch erklärungsbedürftig, was hinter dem Bereinigten EBIT steckt, was beim EBITDA nicht mehr der Fall ist, da in dieser Kennzahl die Abschreibungen ohnehin herausgerechnet sind. Das macht die Vergleichbarkeit unserer Kennzahlen für die Investoren und Analysten wieder einfacher.

Beim EBITDA wollen Sie im laufenden Geschäftsjahr zwischen 14,5 und 16 Millionen Euro erreichen. Am unteren Ende würde das bedeuten, dass Sie im operativen Ergebnis trotz steigender Umsätze auf mindestens 120 Millionen Euro kaum gegenüber 2021 zulegen. Sind Sie nur vorsichtig oder gibt es besondere Unwägbarkeiten?

Wir sind mitten im Transformationsprozess vom Einmallizenz-Geschäft hin zu SaaS, was die Profitabilität beeinflusst, und investieren zugleich in die weitere Internationalisierung der USU-Gruppe, was sich direkt auf den Marketing- und Vertriebsaufwand auswirkt und entsprechend auch auf die Profitabilität. Natürlich lassen wir auch Vorsicht bei unserer Planung walten, und ich wäre nicht zufrieden, wenn wir nur die untere Spanne unserer Guidance erreichen würden.

USU Software (WKN: A0BVU2)

Die Dividende steigt um 25 Prozent auf 0,50 Euro je Aktie. Mit dem Umbau zum Saas-Modell wird die Marge mittelfristig weiter steigen. Kann man davon ausgehen, dass perspektivisch die Dividende künftig mindestens im Rahmen ihrer Mittelfristplanung von plus zehn Prozent beim Umsatz mitwachsen wird?

Wir haben ja eine klare Dividendenstrategie, gemäß der etwa die Hälfte des Gewinns ausgeschüttet werden soll, wobei die Dividende zugleich nie unter Vorjahr liegen soll. Jede Gewinnsteigerung bietet insofern Potenzial für Dividendensteigerungen, so wie in diesem Jahr. Wir wollen und werden für unsere Aktionäre auch in diesem Kontext verlässlich und nachhaltig sein.

Wenn Sie fünf Jahre in die Zukunft blicken: Wo sehen Sie USU dann bei Umsatz, Ergebnis und Dividende?

Da wir diesbezüglich noch keine Guidance veröffentlicht haben, kann ich hier nur auf unsere Mittelfristplanung verweisen, nach der wir bis 2024 um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr wachsen und die EBITDA-Marge auf 16 bis 18 Prozent steigern möchten. Dies kann und soll aber natürlich nicht das Ende der Fahnenstange sein. Auch nach 2024 sollen Umsatz und EBITDA-Marge weiter ansteigen. Und dies bietet gemäß unserer bereits erläuterten Dividendenpolitik auch Spielraum für weitere Dividendenerhöhungen.

Eine Einschätzung der USU-Aktie gibt es in der aktuellen AKTIONÄR-Ausgabe, die hier bequem heruntergeladen werden kann.

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