Die BNP Paribas ist eine der größten Banken Europas. Als Universalbank ist man im Retailgeschäft und im Investmentbanking stark aufgestellt. Nun könnte man sich auf dem Kontinent im Prime-Broker-Segment nach einer Übernahme zum Marktführer aufschwingen. Die Aktie bleibt für 2022 eine der Favoriten im europäischen Bankensektor.
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg strebt die französische BNP Paribas nach Abschluss der Integration der Prime-Asset-Sparte der Deutschen Bank an die Spitze des europäischen Aktienhandels. Ende letzten Jahres wurde die Übernahme der gesamten Technologie und der Vermögenswerte sowie von etwa 900 Mitarbeitern abgeschlossen, wie die BNP heute mitteilte. Damit will man im Aktiengeschäft seine Marktposition stärken.
Die BNP Paribas ist eine der letzten europäischen Banken, die den Wall-Street-Konkurrenten aus den USA in diesem Segment Paroli bietet. Denn die meisten Institute auf dem Kontinent sind aus dem Geschäft ausgestiegen. Für BNP könnte das nun eine große Chance sein und ist sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal.
Im laufenden Jahr sollte das Equity-Geschäft weiter brummen. Die BNP Paribas ist aber generell breit aufgestellt und dürfte auch von steigenden Marktrenditen profitieren. Das 2022er-KGV von 8,7 liegt auf Höhe der Peers (9). Allerdings sind die Profitabilität und die Effizienz besser als bei den meisten Konkurrenten. Das zeigt sich nicht zuletzt an der attraktiven Ausschüttungspolitik, die im ersten Quartal aufgrund der neuen Strategie nach oben angepasst werden könnte.
Schon jetzt beträgt die Dividendenrendite 5,8 Prozent für 2021 und soll nach aktuellen Schätzungen der Analysten für 2022 weiter steigen. Die BNP Paribas gehört im Sektor sicher zu den konservativeren Papieren, aber das Potenzial ist dennoch noch nicht erschöpft.
Die Notierung konnte in dieser Woche das Jahreshoch aus 2021 bei 62,35 Euro überwinden und befindet sich auf dem Weg nach oben. Dividendenjäger können zugreifen, Stopp bei 38,50 Euro.