Um Axon war es ruhig geworden. Die Aktie hatte nach dem Höhenflug merklich korrigiert. Doch nun könnte neue Fantasie in den Kurs kommen. Der Grund: In Deutschland sind mehrere Videos aufgetaucht, auf der Gewaltanwendungen von Polizisten zu sehen sind. Kommt es bald zum flächendeckenden Einsatz von Bodycams?
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist unzufrieden mit der Art und Weise, wie aktuell über den Einsatz von Gewalt durch Polizeibeamte diskutiert wird. "Bei der Begutachtung polizeilichen Handelns darf nicht der Kontext einer Situation ausgeblendet werden", forderte GdP-Vize Jörg Radek am Mittwoch.
Um den Kontext besser zu erkennen, sind Bodycams ein sehr geeignetes Mittel. Sie sind an der Kleidung der Polizisten angebracht und filmen, was genau passiert. Die gespeicherten Daten können dann exakt ausgewertet werden.
Der SPD-Politiker und Innenexperte Peter Paul Gantzer, bis 2018 im bayerischen Landtag, nannte Bodycams eine „wichtige Maßnahme zur Gewaltprävention“. Damit werde eine „Waffengleichheit“ zwischen Polizei und Smartphonefilmern hergestellt.
Einer der Pioniere in Sachen Bodycams ist Axon. Das Unternehmen rüstet seit Jahren Polizeistationen mit den Kameras aus. Das Geschäft läuft derzeit top: Im zweiten Quartal zog der Umsatz mit den Bodycams im Vergleich zum Vorjahresmonat um 45 Prozent an.
Das Geschäft mit der Cloud, in der die Filmdateien gespeichert werden, zog um 32 Prozent an.
Nach den Vorfällen bei der Polizei könnte sich das Momemtum bei Axon schnell wieder bessern. Die Aktie bleibt aussichtsreich.