Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einer Festnahme ist die Aktie von Axon Enterprise an der Börse nicht zu stoppen. Der Markt spekuliert darauf, dass der Vorfall weitreichende Konsequenzen für die amerikanische Polizei haben wird. Axon-Chef Rick Smith nennt die Ereignisse nun einen „Weckruf“.
Laut Smith hat Floyds Tod dazu geführt, dass er nun anders über Axon denke. In Gesprächen habe der weiße Smith von schwarzen Kollegen erfahren, dass sie schon fast ihr ganzes Leben negative Erfahrungen mit der Polizei machen.
Nun sieht Smith Axon in der Verantwortung: „Wir können die Politik nicht ändern, aber wir können entsprechende Technik bauen“, so der Axon-CEO im Interview mit Bloomberg. „Das ist es, was wir tun: Wir entwickeln Technologie, um soziale Probleme zu lösen.“
Axon rüstet seit Jahren Polizeistationen mit Bodycams aus. Außerdem entwickelt das Unternehmen Software, mit der die Polizei das Filmmaterial auswerten und speichern kann. Im ersten Quartal legte der Geschäftsbereich beim Umsatz um 42 Prozent auf 39,2 Millionen Dollar zu.
Kerngeschäft von Axon ist der Elektroschocker Taser. Hier verbesserten sich die Erlöse im ersten Quartal um 16 Prozent auf 76 Millionen Dollar.
Seit dem Tod Floyds ist die Axon-Aktie im Rallyemodus. Am Dienstag knackte der Titel zum ersten Mal die 100-Dollar-Marke. Rückenwind erhielt Axon von einer positiven Analystenstudie. Mark Strouse von J.P. Morgan hat sein Kursziel von 90 auf 120 Dollar erhöht. Sein Rating lautet auf „Übergewichten“.
Seit dem AKTIONÄR im Herbst liegt Axon mit 60 Prozent im Plus. Mit dem Break auf ein neues Rekordhoch hat die Aktie ein Top-Kaufsignal geliefert. Das Momentum dürfte stark bleiben, da die Diskussion um Polizeigewalt bestimmt nicht im Sande verläuft. Kommt es zu einem flächendeckenden Einsatz von Bodycams, wäre Axon Top-Profiteur. Dabeibleiben!