Der Auswahlindex präsentiert sich in neuem Gewand. Von den zehn Aktien im TSI E20 geben einige gleich mächtig Gas.
Die Anpassung des TSI E20 ist am 15. Juli über die Bühne gegangen. Acht Werte mussten den Index verlassen, im Gegenzug wurde eine Cash-Position hinzugefügt. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die Sommermonate traditionell schlechter verlaufen als die Wintermonate.
Von den zehn Unternehmen, die im TSI E20 verblieben sind, machte vor allem PharmaMar positiv auf sich aufmerksam – zumindest bis zum Rücksetzer am Dienstag. Auch die Entwicklung bei der Sartorius-Tochter Stedim Biotech beeindruckt in höchstem Maße.
TSI E20 Index: Zehn Aktien und jede Menge Cash
Nach der jüngsten Indexüberprüfung mussten acht Unternehmen den auf 18 Werte zusammengeschrumpften Index verlassen: ASM, ASML, Cellnex, Idorsia, Osram Licht, RIB Software, SIG Combibloc und STMicroelectronics. Bis zum nächsten Stichtag im Oktober verbleiben somit Ambu, Delivery Hero, Evolution Gaming, HelloFresh, Ingenico, PharmaMar, Powercell Sweden, Sartorius Stedim Biotech, Stillfront und Zur Rose, wobei alle wieder mit einem Anteil von jeweils fünf Prozent starten. Hinzu kommt der Solactive European Overnight Money Market Index mit einem Gewicht von 50 Prozent. Der TSI E20 dürfte dadurch zwar deutlich an Momentum verlieren, allerdings ist auch das Aktienrisiko wesentlich geringer.
Pharmamar: Viel Fantasie, moderate Bewertung
Die Aktie des Biopharma-Unternehmens ist eines der Zugpferde im TSI E20 Index. Wegen der Ankündigung, das Krebsmedikament Aplidin bei Covid-19-Patienten zu testen, stieg der Kurs zeitweise auf über elf Euro (vor dem 1:12-Aktiensplit, der am 22. Juli wirksam wurde). Zusätzlichen Schub gab die FDA-Zulassung des Wirkstoffs Zepzelca für die Behandlung von metastasierendem kleinzelligem Lungenkrebs. Mittlerweile ist die Marktkapitalisierung der Gesellschaft auf 2,2 Milliarden Euro angewachsen, weshalb PharmaMar als Aufsteiger in den spanischen Leitindex IBEX 35 gehandelt wird. Interessant ist die immer noch moderate Bewertung: Das KGV für dieses Jahr liegt bei 16.
Sartorius Stedim: Ausblick für 2020 erhöht
Die Tochtergesellschaft des TecDAX-Konzerns Sartorius hat nach starken Halbjahreszahlen die Guidance für 2020 angepasst. Das Management prognostiziert nun ein Umsatzwachstum von 26 bis 30 (zuvor 17 bis 21) Prozent und eine EBITDA-Marge von circa 31 (30) Prozent. Die Anhebung hängt teilweise mit der aktuellen Coronavirus-Pandemie zusammen, da die Produkte des Unternehmens sowohl zur Herstellung von Impfstoffen als auch von antiviralen Medikamenten verwendet werden.
Nach vorläufigen Zahlen steigerte die Sartorius- Tochter den Auftragseingang im ersten Halbjahr währungsbereinigt um 34,1 Prozent. Der Umsatz kletterte bei konstanten Wechselkursen um 22,0 Prozent bei einer EBITDA-Marge von 30,2 Prozent.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Herr Bernd Förtsch, Verleger und Eigentümer der Börsenmedien AG, hält mittelbar eine wesentliche Beteiligung an der flatex AG, deren Tochtergesellschaft flatex Bank AG unter der Marke flatex Online-Brokerage betreibt. Die flatex Bank AG erhebt für den Handel in Finanzinstrumenten in der Regel von ihren Kunden Ordergebühren. Die flatex Bank AG hat mit Morgan Stanley, Goldman Sachs, Deutsche Bank, UBS, Vontobel, BNP Paribas und HSBC eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach diese Institute den Status eines bevorzugten Partners von Hebelprodukten (Exchange Traded Products) haben und von ihnen emittierte Hebelprodukte durch die flatex Bank AG angeboten werden, die Kunden ohne oder mit reduzierten Ordergebühren handeln können. Die flatex Bank AG erhält in diesem Zusammenhang von Morgan Stanley, Goldman Sachs, Deutsche Bank, UBS, Vontobel, BNP Paribas und HSBC Vergütungen für den Vertrieb dieser Finanzinstrumente.
Dieser Artikel ist in DER AKTIONÄR Nr. 31/2020 erschienen, welches Sie hier als PDF gesamt herunterladen können.