+++ 5 heiße Tech-Aktien aus der zweiten Reihe +++
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10.04.2019 Michael Schröder

AKTIONÄR Hot-Stock Washtec: Sauberes Auto, saubere Rendite - klingt einfach, ist es auch!

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Washtec

Wenn sich der Winter dem Ende neigt und die Sonne die ersten Frühlingsgefühle weckt, dann ist es an der Zeit, das Auto vom Salz und Schmutz der letzten Monate zu befreien. Es ist Zeit für die Waschanlage, Zeit für Washtec. Der Waschanlagenhersteller will Umsatz und operativen Gewinn wieder deutlich steigern. Großen Anteil am angepeilten Wachstum hat die Entwicklung im internationalen Geschäft, vor allem in Nordamerika. Anleger mit Weitblick können auch auf dem aktuellen Niveau mit der Aktie ihr Depot aufpolieren.

Das richtige Waschprogramm samt Karosseriereinigung, Unterbodenwäsche und Wachsversiegelung sorgt für ein glänzendes Auto. Als der weltweit führende Hersteller von Autowaschanlagen profitiert auch die Augsburger Washtec von diesem Frühjahrsputz-Ritual. Anlagen, die regelmäßig laufen, werden meist nach sieben Jahren ersetzt. Die Gesellschaft generiert rund die Hälfte des Neugeschäfts mit den Tankstellennetzen von Großkunden. Das übrige Geschäft wird mit kleineren Abnehmern wie Autohändlern, Autovermietungen oder Supermärkten erzielt. Rund ein Drittel des Umsatzes wird im After-Sales-Bereich – also mit Service und Wartung – generiert. Washtec verfügt in Europa über das größte Servicenetzwerk der Branche. Wachstumsperspektiven bieten zudem die zum Betrieb der rund 35.000 Anlagen benötigten Verbrauchsmaterialien.

Internationales Geschäft im Fokus
2018 war für Washtec ein Jahr der Konsolidierung. 2,4 Prozent Umsatzwachstum waren im historischen Vergleich nicht wirklich rasant. Ein Blick auf die Quartalsentwicklung zeigt aber, dass die Dynamik im Jahresverlauf auch 2018 kontinuierlich zugenommen hat. Regional betrachtet war die Geschäftsentwicklung in Europa mit einem Umsatzplus von 5,5 Prozent auf 356 Millionen Euro absolut zufriedenstellend, Nordamerika blieb dagegen mit einem Rückgang von 7,5 Prozent auf 74 Millionen Euro klar hinter den Erwartungen zurück.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 51,5 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert. Die EBIT-Marge erreichte 11,7 Prozent (Vorjahr: 12,3 Prozent). Dabei ist zu beachten, dass in Europa bei einem EBIT-Plus von 21,2 Prozent mit 15,6 Prozent eine Rekordmarge erreicht wurde und in Nordamerika mit minus 3,4 Millionen Euro und Asien/Pazifik (minus 0,4 Millionen Euro) sogar rote Zahlen geschrieben wurden. „Bei Letzteren belastete eine Restrukturierung in Australien. Diese Baustelle ist also bereits angegangen worden“, erklärt Eggert Kuls von Warburg Research. „Die Region Asien/Pazifik liegt bei nur 3,9 Prozent vom Konzernumsatz. China dürfte dabei maximal zwei Prozent ausmachen, wird aber stark wachsen“, ist sich der Analyst sicher. Neben China besteht großes Potenzial in ganz Südostasien, also in Märkten, in denen Washtec noch nicht präsent ist. Der asiatische Raum ist für Washtec vor allem mittelfristig sehr wichtig, denn es gibt zu einem sehr hohen Prozentsatz noch keine automatisierten Wäschen.

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2019 ist wieder mit einem deutlich höheren Umsatz und Gewinn zu rechnen. Ein besonders wichtiges Thema in Sachen Profitabilitätssteigerung ist die globale Produktplattform, die sich derzeit in der Testphase befindet und zum Ende des Jahres in den Betrieb gehen soll. „Die Implementierung des Plattformkonzepts dürfte die Visibilität für weitere Ergebnisverbesserungen in den Folgejahren erhöhen“, so Warburg-Experte Kuls. Ab 2021 dürfte die modulare Baukastenstrategie ihre vollständige Wirkung entfalten und alle Skaleneffekte sichtbar werden. Mit der besseren Skalierbarkeit dürfte die Marge dann auch nachhaltig über die 15-Prozent-Marke ansteigen. 2019 wird die Umsatzrendite 13,2 Prozent erreichen.

Darüber hinaus stehen die üblichen Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität und Verbesserung der internen Abläufe im Fokus. Vor allem im Ausland wird Finanzvorstand Axel Jaeger die gesamte Klaviatur der Prozessoptimierung spielen. Dies resultiert in einer Optimierung des Working Capital und deutlichen Erhöhung des Free Cash Flow.

Nachhaltig steigende Margen
Rund die Hälfte der erwarteten Ergebnisverbesserung im laufenden Jahr wird auf die Turnarounds in Nordamerika und Asien/Pazifik zurückzuführen sein. Besonders im Fokus steht aber das Geschäft in Nordamerika (Marktanteil: 10,5 Prozent). Hier wollen die Augsburger deutlich Boden gutmachen. Nach einer Umsatzverschiebung sollte die Gesellschaft in Nordamerika 2019 wieder zur Profitabilität zurückkehren – die Marge jedoch lediglich im niedrigen einstelligen Bereich liegen. Erste Erfolge dürften ab dem zweiten Halbjahr sichtbar werden. Längerfristig peilt Washtec in Nordamerika zweistellige Margen an.

Solide Dividende
Nach dem etwas durchwachsenen Jahr 2018 dürfte sich der Newsflow künftig also wieder verbessern. Am Ende sollte für 2019 ein Rekordergebnis zu Buche stehen, an dem die Aktionäre mit einer auf 2,80 Euro je Aktie angehobenen Dividende partizipieren sollten. Für 2018 dürfte auf der Hauptversammlung am 29. April eine Ausschüttung auf Vorjahresniveau von 2,45 Euro je Aktie beschlossen werden.

Carsharing, App und Co
Woher können weitere Wachstumsimpulse kommen? Generell hängt die Anzahl der Maschinenwäschen von der Anzahl der Fahrzeuge ab. In den meisten Schwellenländern überwiegt zudem noch die Handwäsche. Allein aus Umweltgründen sollte hier der Anteil der Maschinenwäschen steigen. Aber auch künftige Megatrends könnten das Geschäft ankurbeln: Beim Thema Carsharing sind sich Vorstand und Experten einig, dass die „geteilten“ Fahrzeuge aufgrund der intensiveren Nutzung auch öfter gewaschen werden müssen. Zudem soll dem Kunden mit einer integrierten Funktion via Smartphone-App ein Kauf­anreiz geboten werden. Hier sammelt die Gesellschaft derzeit mit ihrer „Easy Carwash“-App erste Erfahrungen bei den Themen Flatrate, Mobile Payment, Kundenloyalität und Co. Die App könnte den Waschanlagenbetreibern zusätzliches Geschäft bringen und damit ein zusätzliches Argument zum Kauf von Washtec-Anlagen statt Konkurrenzprodukten sein. Ein steigender Anteil an Elektroautos würde dagegen keine Impulse bringen, denn die Anzahl der Wäschen ist vom Antriebskonzept unabhängig.

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Sauber und nachhaltig ertragreich
Solange es Autos gibt, gibt es auch einen Bedarf an Waschanlagen. Kein Wunder, dass auch bei Washtec Kontinuität Trumpf ist. Die Märkte in der Kernregion Europa sind zwar gesättigt. In Osteuropa, Asien und Nordamerika bieten sich den Augsburgern allerdings noch einige Möglichkeiten zur Expansion. Der globale Einsatz der modularen Plattform und ein kontinuierlich steigender Umsatz sollten zu Skaleneffekten führen. Gelingt in Nordamerika der Sprung in die Profitabilität, sollten die Margen nachhaltig steigen. Investierte Anleger können die nächsten Autowäschen dann mit der Dividende und den möglichen Kursgewinnen refinanzieren.

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