Der Verbrennungsmotor hat fertig. Elektromobilität und Wasserstoff als Treibstoff sind in aller Munde. Doch bei aller Euphorie wird eine saubere Alternative vergessen: Der Biogas-Antrieb. Fahrzeuge können so mit maximaler CO2-Ersparnis und kostenschonend betrieben werden. Verbio hat die Zeichen der Zeit schon lange erkannt – und glänz mit überproportionalem Gewinnwachstum.
Verbio produziert neben Biomethan (Compressed Natural Gas, kurz: CNG) aus Stroh auch Bioethanol und Biodiesel. Hinzu kommt die Sterolproduktion. Gerade in Sachen Biomethan will der Vorstand Gas geben.
Mit dem CNG aus herkömmlichem Stroh, wie es Verbio anbietet, können bis zu 90 Prozent CO2 eingespart und auch die Kosten im Vergleich zu Diesel oder Benzin deutlich reduziert werden. Ebenfalls positiv: Dieser regenerative Kraftstoff steht mengenmäßig ausreichend zur Verfügung und der Kunde kann schon jetzt auf eine bestehende Infrastruktur zurückgreifen. Dennoch tut sich die Bundesregierung schwer, sich den Biokraftstoffen mehr zu öffnen – zum Leidwesen von Verbio-Vorstand Claus Sauter.
Doch die Weichen für internationales Wachstum sind gestellt: Mit der Expansion nach Indien und in die USA. Verbio betritt in den beiden Ländern Neuland. Doch die trotz aller Vorzüge noch immer fehlende politische Akzeptanz von Biokraftstoffen in Deutschland und in Europa zwingt den Biokraftstoff-Hersteller zu diesem Schritt.
DER AKTIONÄR traut dem erfahrenen Vorstand Sauter eine erfolgreiche Umsetzung des Expansionskurses zu – zumal die bereits bestehenden Anlagen der Gesellschaft hierzulande hervorragende 9-Monatszahlen beschert haben.
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018/19 ist der Umsatz um rund 11,7 Prozent auf 573,7 Millionen Euro gestiegen. Deutlich nach oben ging es bei den Ergebnissen: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag nach neun Monaten bei 84,4 Millionen und damit um 143 Prozent über dem des Vergleichszeitraumes. Unter dem Strich steht sogar ein Gewinn je Aktie von 0,79 Euro (Vorjahr: 0,19 Euro).
„Die positive Unternehmensentwicklung ist auf die vergleichsweise überdurchschnittlich gute Margensituation im Biodiesel im dritten Quartal 2018/19 zurückzuführen”, heißt es aus der Leipziger Firmenzentrale.
Die zuletzt Anfang April erhöhte EBITDA-Prognose hat der Vorstand bestätigt. So soll das EBITDA in einer Größenordnung von 95 Millionen Euro liegen. Nachdem nach neun Monaten bereits knapp 85 Millionen Euro zu Buche stehen, scheint ein Übererfüllen oder eine erneute Anpassung der Prognose sehr wahrscheinlich.
Verbio befindet sich fundamental klar auf Wachstumskurs. Ergebnisseitig besteht noch Luft nach oben. Das gilt im Übrigen auch für die Aktie. Gelingt der nachhaltige Sprung über die Widerstandszone um 8,00 Euro, sollte die Aktie im Anschluss Kurs auf die 10-Euro-Marke nehmen. Im Real-Depot spekuliert DER AKTIONÄR mit einer Trading-Position auf dieses Szenario.
Kann Verbio die Expansion planmäßig vorantreiben, sollten die Papiere des Bioenergie-Produzenten dann auch wieder nachhaltig in zweistellige Kursregionen vorstoßen.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.