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13.03.2022 Michael Schröder

AKTIONÄR-Hot-Stock va-Q-tec: Rücksetzer eiskalt nutzen – Analysten sehen über 100% Kurspotenzial – Hintergründe und Ziele!

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Viele Anleger verbinden va-Q-tec nur mit dem Thema „Corona-Impfstofftransporte“. Doch das Unternehmen hat noch einiges mehr zu bieten. Der Einsatz der innovativen Dämmlösungen der Würzburger in neuen Bereichen eröffnet aussichtsreiche Wachstumsperspektiven, die vom Markt derzeit noch nicht berücksichtigt werden. Das dürfte sich in Zukunft wieder ändern.

Mit seinen Thermoboxen und -containern für den Transport der temperatursensitiven Corona-Impfstoffe hat va-Q-tec gezeigt, welches Potenzial in dem Pionier der Isolationsbranche steckt. Die Dämmlösungen auf Basis von energieeffizienten und umweltfreundlichen Vakuumisolationspaneelen (VIPs) kommen entlang der gesamten Transportkette – vom Rohstofftransport bis zum Impfzentrum – zum Einsatz (TempChain-Logistik). „Der Gesamtmarkt für TempChain-Logistik ist bereits vor Corona mit gut zweistelligen Raten gewachsen. Corona hat hier für einen zusätzlichen Schub gesorgt“, so Vorstand Joachim Kuhn im Gespräch. Mit möglichen Auffrischungsimpfungen und Anpassungen des Impfstoffs an mutierte Virusvarianten könnte sich dieses Geschäft verstetigen und das Wachstum nachhaltig beschleunigen.

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Agiert am Puls der Zeit: va-Q-tec-Vorstand Joachim Kuhn

Doch das ist nicht alles: Auch abseits der Impfstoffdistribution bietet sich erhebliches Potenzial für die Lösungen der Würzburger – insbesondere in der Pharmabranche. Hier werden immer mehr Medikamente auf mRNA-Basis entwickelt. Diese biotechnisch hergestellten Medikamente benötigen bei Transport und Lagerung konstante und sichere TempChains. „Die Entwicklung der mRNA-Technologie bietet zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten gegen Krankheiten wie Krebs oder Multiple Sklerose“, ergänzt der Vorstand. „Dies dürfte dem auch ohne die zusätzlichen Impulse aus der Impfstoffdistribution bereits sehr dynamischen TempChain-Geschäft einen zusätzlichen Schub geben.“

Doch die VIPs der Würzburger sind vielseitig einsetzbar, vor allem dort, wo platzsparende und effiziente Isolationslösungen gefragt sind. Das neu auf den Weg gebrachte Geschäft mit industrieller Isolierung von Rohrleitungen ist auf dem Weg, einer der kommenden Wachstumstreiber zu werden. „Weitere Zukunftsfelder sehen wir bei industriellen Anwendungen und in der Mobilität, die jeweils mit speziellen thermischen Herausforderungen konfrontiert sind, für die wir die passenden Hightech-Lösungen anbieten können“, so Kuhn.

Spannend: Zusammen mit Hutchinson, einem französischen Spezialisten für die Mobilität der Zukunft, werden Batterie- und Kabinenisolierungen für die Automotive- und Flugzeugbranche entwickelt, die neben der optimalen Dämmung auch alle Anforderungen an den Brandschutz erfüllen. „Bei E-Fahrzeugen wird das Thermomanagement von immer größerer Bedeutung und unterscheidet sich grundlegend von dem der Verbrennerfahrzeuge“, weiß Kuhn. „Die Reichweite der Fahrzeuge hängt direkt von der Klimatisierung und Heizung ab. Durch Einbau der VIP-Dämmung kann die Reichweite des Fahrzeugs am Ende also signifikant gesteigert werden.

Auch Flugzeuge profitieren von der Isolierung der Passagierkabinen mit VIPs von va-Q-tec. Durch ihre Dämmleistung, ihr geringes Gewicht und ihren geringen Platzbedarf bieten sie unzählige Möglichkeiten wie Platzersparnis bei optimaler thermischer Performance, aber auch einen deutlich besseren Klimakomfort.

Ebenfalls spannend: Mit der Paneellösung va-Q-steel kann mittels Vakuumisolation bei Hochtemperaturen der Wirkungsgrad bei Brennstoffzellen oder Hochtemperaturbatterien gesteigert werden. Perspektivisch stehen auch Themen wie der Versand von verschreibungspflichtigen Medikamenten (Stichwort: E-Rezept) und Lebensmitteln (Online-Food-Delivery/Bäckerei-Logistik) auf der Agenda.

Fakt ist: Kuhn und Co haben die Zeichen der Zeit früh erkannt und auf das richtige Pferd gesetzt. Neben der TempChain-Logistik ist die Gesellschaft mit ihren Hightech-Dämmlösungen passend aufgestellt, um vom Megatrend Klimaschutz durch thermische Energieeffizienz zu profitieren. Die zuletzt deutliche Verbreitung der Kundenbasis zeigt dabei die technologische Überlegenheit von va-Q-tec im Vergleich zu den Kühltransportlösungen der Konkurrenz. Da das Unternehmen bei den Containern und Boxen die gesamte Wertschöpfungskette selbst abdeckt, ist die Abhängigkeit von externen Lieferanten vergleichsweise gering.

Das spiegelt sich mehr und mehr im Zahlenwerk wider. Mit dem Börsengang im September 2016 hat die Gesellschaft rund 70 Millionen Euro in die Expansion und Internationalisierung investiert. Mit Erfolg: Auf dem Weg vom Start-up zum erfolgreichen Hightech-Unternehmen wurde mit Umsätzen von 104 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr der anvisierte Meilenstein nach Plan erreicht. Der deutliche Geschäftszuwachs schlug sich dabei überproportional im Ergebnis nieder, wodurch die Profitabilität 2021 weiter verbessert wurde. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 64 auf 18,7 Millionen Euro. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 18 Prozent (Vorjahr: 16 Prozent).

Auf den Lorbeeren ausruhen will sich der Vorstand nicht. Nach dem Rekordjahr 2021 soll das Wachstumstempo hoch gehalten werden. „Wer die 100 Millionen Umsatz erreicht hat und stark wächst, nimmt als Nächstes die 200-Millionen-Marke ins Visier, die wir in wenigen Jahren erreichen wollen.“ Dieser Weg dürfte dann ein profitabler werden. „Wir legen den Fokus ganz klar auf den Ausbau des höhermargigen Geschäfts wie den Servicebereich. Daneben arbeiten wir natürlich fortlaufend daran, dass unsere Overheadkosten langsamer steigen als das Wachstumstempo der gesamten Gruppe“, sagt Kuhn. „So können wir Skaleneffekte und profitables Wachstum erzielen.“ Eine detaillierte Prognose gibt es mit dem Geschäftsbericht 2021 am 29. März 2022.

va-Q-tec (WKN: 663668)

Was heißt das? va-Q-tec kann nicht nur Corona-Impfstoff. Der Einsatz der innovativen Dämmlösungen der Gesellschaft in neuen Märkten eröffnet – wie schon im Sommer 2019 – viele aussichtsreiche und vor allem lukrative Wachstumsperspektiven. Die Hochs aus dem Jahr 2019 sind vorerst außer Reichweite, waren vermutlich auch eine leichte Übertreibung. Doch auch der jüngste Kursrückgang scheint übertrieben. Die Wahrheit liegt vermutlich – wie so oft – in der Mitte. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten beträgt 39,40 Euro. Der Spitzenwert kommt mit 48 Euro von Stifel. Am unteren Ende rangiert Kepler Cheuvreux mit 32 Euro. Das nächste Kursziel aus charttechnischer Sicht lautet 27 Euro, dort verläuft die viel beachtete 200-Tage-Linie. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot daher vorerst weiter auf steigende Kurse.

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