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30.09.2024 Michael Schröder

AKTIONÄR-Hot-Stock: Starke Positionierung im SAP-Umfeld – Rücksetzer als Chance?

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All for One Group

Nach knapp 30 Jahren macht Gründer und Co-CEO Lars Landwehrkamp Platz an der Spitze der All for One Group SE. Co-CEO Michael Zitz, der bereits in den letzten beiden Jahren gemeinsam mit Landwehrkamp das Unternehmen zum führenden IT-, Consulting- und Service-Provider rund um SAP transformiert hat, wird nun alleiniger CEO und Vorstandssprecher. Arbeit gibt es genug.

Die Handlungsfelder der All for One Group sind vielschichtig. Im Fokus steht vor allem die notwendige Umstellung von SAP-ERP-Systemen – dem Herzstück eines jeden Unternehmens – auf SAP S/4HANA.

Das ist das neue, von SAP favorisierte Produkt für den Einsatz in einer Cloud. Hintergrund: SAP ECC (SAP ERP Central Component), das bisherige Kernprodukt im Bereich Enterprise Resource Planning (ERP), hat Firmen rund um den Globus über viele Jahre hinweg bei der Verwaltung von Geschäftsprozessen, Finanzen, Personalwesen, Lagerbeständen und mehr unterstützt.

Mit S/4HANA als Nachfolger hat der DAX-Konzern aber ein zukunftsfähiges ERP-System mit integrierten intelligenten Technologien, einschließlich KI und maschinellem Lernen, auf den Markt gebracht. Es bietet eine ultraschnelle Datenverarbeitung in Echtzeit und ermöglicht den Nutzern, ihre Geschäftsprozesse noch besser zu optimieren.

Wichtig: Bis Ende 2027 müssen alle Unternehmen, die SAP-ERP-Komponenten einsetzen, eine große Veränderung in ihrer IT-Landschaft vornehmen. Denn dann wird die Walldorfer Software-Schmiede den Support für SAP ECC einstellen und auch KI-Innovationen nur noch über die Cloud ausspielen. Um am Ball zu bleiben, müssen mehrere Tausend Firmen ihre ERP-Datenbanken also auf die HANA-Datenbank migrieren. Spätestens im Jahr 2030 wird sogar eine kostenpflichtige Support-Verlängerung beendet.

„Michael Zitz bringt mit seiner Cloud- und SAP-Expertise exakt die Fähigkeiten mit, die eine All for One nun braucht, um die Cloud-Transformation und die komplexen Herausforderungen in den Märkten zu meistern. Er wird die Entwicklung der All for One zu einem internationalen, Cloud- und KI-zentrierten Beratungs- und Serviceunternehmen konsequent weiter vorantreiben“, so der scheidende Gründer Landwehrkamp.

Michael Zitz
Michael Zitz, Vorstandssprecher und CEO All for One Group

Diese Migration ist ein komplexer Prozess, der eine sorgfältige Planung und Umsetzung erfordert. Immer mehr Kunden setzen dabei auf die Expertise der All for One Group. Aber auch die hier macht sich das von viel Verunsicherung und Investitionszurückhaltung geprägte Marktumfeld bemerkbar. Der Vorstand sprach bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal von Verzögerungen bei Projektstarts und spürbaren Schwankungen bei Vertragsabschlüssen.

Nach neun Monaten stand bei Erlösen von 378,8 Millionen Euro ein um Sondereffekte aus Übernahmen bereinigtes EBIT von 20,7 Millionen Euro zu Buche (Marge: 5,5 Prozent). Um die Planvorgaben für das heute endende Fiskaljahr zu erreichen, braucht es also ein gutes Schlussquartal. Der Umsatz im Gesamtjahr soll zwischen 505 und 525 Millionen Euro (2022/23: 488 Millionen Euro) liegen – bei einem um Sondereffekte aus Übernahmen bereinigten EBIT zwischen von 32 und 36 Millionen Euro (2022/23: 17,7 Millionen Euro). In der Mitte der Bandbreiten entspricht das einer operativen Marge vor M&A-Effekten von 6,5 Prozent – nach 3,6 Prozent im Vorjahr. Selbst wenn am Ende nur die untere Range der jeweiligen Bandbreiten erreicht würde, wäre die Aktie auf dem aktuellen Niveau mit einem KGV von 12 alles andere als hoch bewertet.

All for One Group (WKN: 511000)

Doch damit nicht genug: Auch dank entsprechender Maßnahmen zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung wurde der Mittelfristausblick mit robustem, organischem Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und einer bereinigten Marge in einer Spanne von sieben bis acht Prozent im Geschäftsjahr 2024/25 trotzdem bekräftigt. Das KGV würde auf durchaus günstige 10 fallen.

Der jüngste Rücksetzer kam zwar nicht komplett aus heiterem Himmel, könnte allerdings zu deutlich ausgefallen sein – wenn der Vorstand weiter nach Plan liefert. All for One Group sollte dank der starken Positionierung im SAP-Umfeld auch in Zukunft deutlich vom schnell wachsenden Markt für IT-Consulting und -Services profitieren. Bleiben die Kunden in den kommenden Quartalen am Transformations-Drücker und dreht Vorstand auch ohne den Gründer an seiner Seite weiterhin an den richtigen Stellschrauben, um bei nachhaltig steigenden Umsätzen die eigene Profitabilität ebenfalls spürbar zu steigern, dürfte die vor diesem Hintergrund günstig bewertete Aktie wieder Fahrt aufnehmen und die alten Höchststände und mehr ansteuern.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von All for One Group befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

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