Nynomic bleibt auf Kurs: Der Spezialist für berührungslose Messtechnik hat Ende Juli starke Eckdaten für das erste Halbjahr präsentiert. Analysten sehen deutliches Kurspotenzial. Nach dem Corona-Crash startete die Aktie eine dynamische Gegenbewegung. Knapp unter der 25-Euro-Marke ging den Bullen die Puste aus. Doch die mehrwöchige Konsolidierung könnte schon bald enden.
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um starke 26 Prozent auf 36,8 Millionen Euro. Das EBIT lag trotz eines schwierigen Geschäftsumfeldes aufgrund der Coronakrise mit 3,6 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Der unterjährige Projektmix und vor allem erhöhte Investitionen in Vertrieb und Marketing für das Cannabis-Messgeräts „Purpl PRO“ von Nynomics Tochtergesellschaft Spectral Engines haben auf die Marge gedrückt.
Zur Erinnerung: Auf Basis der breiten Technologieplattform mit intelligenter Sensorik zur Vermessung optischer Strahlung und smarter Technologien zur Datenaufnahme samt Auswertung lassen sich die Produkte und Lösungen der Norddeutschen in viele Anwendungsbereiche skalieren. Gut möglich, dass die Gesellschaft auch im Bereich der Coronavirus-Tests als Zulieferer aktiv ist. Offizielle Aussagen zu dem Thema gibt es keine.
Die Jahresprognose wurde bestätigt. Der Vorstand plant mit einem Umsatz von über 70 Millionen Euro (Vorjahr: 64,8 Millionen Euro) und einer EBIT-Marge von zehn bis 15 Prozent (Vorjahr: zehn Prozent). Angesicht der sowohl produktseitig als auch geographisch breiten Aufstellung sowie der gut gefüllten Orderbücher erscheint diese Prognose weiter recht konservativ. Der Auftragsbestand wurde im ersten Halbjahr um 19 Prozent auf 45,1 Millionen Euro erhöht.
Ebenfalls positiv: Mit der vorzeitigen Übernahme des restlichen Anteils (25 Prozent) an Spectral Engines Ende Mai wurde ein wichtiger Schritt bei der Konsolidierung des bestehenden Portfolios umgesetzt. „Aus dem Wegfall der prognostizierten Minderheitenanteile resultiert ein deutlich positiver Effekt auf unsere EPS-Schätzungen“, stimmt Pierre Gröning von Montega Research zu. Der Analyst hat das Kursziel von 29 auf 31 Euro erhöht. Daraus resultiert ein Kurspotenzial von rund 34 Prozent. Warburg Research hat die Kaufempfehlung mit Ziel 28 Euro bestätigt.
Der Newsflow dürfte weiter positiv bleiben. Nach ihrer mehrwöchigen Verschnaufpause dürfte die im Peergroup-Vergleich unverändert günstig bewertete Aktie wieder Kurs auf die 25-Euro-Marke nehmen. Mit dem Sprung auf ein neues Jahreshoch wäre der Weg in Richtung der Analystenziele geebnet. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" ebenso wie im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.