MS Industrie hat Ende März überraschend den Verkauf der Fertigung der Ventiltriebsysteme für den Daimler-Weltmotor in den USA an den Wettbewerber Gnutti bekannt gegeben. Der strategisch nachvollziehbare Schritt spült der AKTIONÄR-Altempfehlung in einer ersten Tranche kurzfristig rund 25 Millionen Euro an liquiden Mitteln in die Firmenkasse. Welche strategischen Möglichkeiten bieten sich dem Vorstand mit dem Geld?
MS Industrie bleibt im Anschluss an die Transaktion Zulieferer für diese Motorenkomponente in Europa, durch den Abgang der US-Einheiten sinkt der Jahresumsatz des Segments „Powertrain“ aber um rund 80 Millionen Euro. Der Verkaufserlös dürfte bei rund 35 Millionen Euro liegen. Durch die Zahlung einer ersten Tranche dürften MS Industrie kurzfristig liquide Mittel in Höhe von rund 25 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Wohin fließt das Geld? Vorstand Andreas Aufschnaiter dürfte in erster Linie die Schuldentilgung vorantreiben. Zudem könnte es zu einer Sonderausschüttung an die Aktionäre kommen. Aber auch eine Akquisition im „Ultrasonic“-Bereich wäre möglich, zumal mit der Reduzierung der Abhängigkeit vom Großkunden Daimler dieses Segment deutlich an Gewicht gewinnen wird. Als Spezialist für das Schweißen und Stanzen thermoplastischer Kunststoffe mittels Ultraschallmaschinen beliefert die Gesellschaft weltweit die gesamte Pkw-Industrie und deren Zulieferer mit Sondermaschinen zur präzisen Herstellung von Außen- und Innenraumteilen. Mittlerweile agiert die Gesellschaft hier als voll integrierter Spezialist zum Verschmelzen von Plastik. Die Produktpalette reicht von Autoteilen über Lebensmittelverpackungen bis hin zu Wundauflagen. Das Interesse der Kunden ist dem Vernehmen nach sehr groß.
DER AKTIONÄR erwartet eine Mischung aus allen drei Punkten, die dem Kurs in jedem Fall Auftrieb geben dürfte. Vorstand Aufschnaiter geht in den nächsten Wochen auf Roadshow. Möglicherweise hat er dann auch noch einen neuen Großkunden im Gepäck. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot bei dem Small-Cap auf einen anhaltend positiven Newsflow und steigende Kurse.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.