Wie bei vielen anderen Industrieunternehmen hat die Coronakrise auch bei Masterflex Spuren hinterlassen. Als Marktführer in einem Milliardenmarkt steht die Gesellschaft nun aber vor der Rückkehr auf den Wachstumspfad – und nachhaltig steigenden Margen. Die Aktie dürfte ihren Aufwärtstrend fortsetzen.
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Besonders negativ bemerkbar machten sich bei Masterflex die von der Pandemie stark betroffenen Endkundensegmente Luftfahrt, Automotive und Maschinenbau. Die relativ stabile Nachfrage der Kunden aus den Branchen Medizintechnik sowie der Lebensmittel- und Pharmaindustrie konnte den Rückgang zumindest abfedern.
Das Auftaktviertel 2021 dürfte aber das letzte Quartal mit rückläufigen Umsatzerlösen (minus eine Million auf 19,5 Millionen Euro) gewesen sein. Beim EBIT ging es um zwölf Prozent auf 2,2 Millionen Euro nach oben. Die Marge von 11,3 Prozent ist der höchste Wert seit sieben Jahren. Das Optimierungsprogramm „Back to Double Digit“, mit dem jährlich rund 2,5 Millionen Euro an Kosten eingespart werden können, zeigt Wirkung. Frische Q2-Zahlen gibt es offiziell am 11. August.
DER AKTIONÄR rechnet 2021 mit einem Umsatz von 76 Millionen Euro (Vorjahr: 71,9 Millionen Euro) und einem EBIT von 4,3 Millionen. Marge: 5,4 Prozent! Im kommenden Jahr dürfte bei Umsätzen von 83,6 Millionen Euro und einer EBIT-Marge von 9,3 Prozent bereits ein Gewinn je Aktie von 0,55 Euro (2021e: 0,30 Euro) zu Buche stehen.
Neben den vielversprechenden Aussichten für den globalen Schlauchmarkt sollte Masterflex von seiner starken Marktstellung profitieren. Bereits seit mehreren Jahrzehnten fokussieren sich die Gelsenkirchener auf die Entwicklung, Produktion und beratungsorientierte Vermarktung hochwertiger Schläuche und ganzer Verbindungssysteme. „Wir entwickeln und produzieren Verbindungslösungen, also Transportwege zwischen zwei Punkten für technisch herausfordernde Problemstellungen“, so Finanzvorstand Marc Becks. „So könnte beispielsweise ein Kunde bei uns anrufen, weil er eine Lösung für den Transport hochätzender und heißer Gase braucht. Wir nehmen hierzu die genauen technischen Anforderungen auf, entwickeln eine Lösung und bieten diese dem Kunden an“, führt der Finanzvorstand aus. Interessant in diesem Zusammenhang: Abgesehen von den für die Medizintechnik wichtigen Fluorpolymerschläuchen gilt Masterflex mit seinen Produkten meist als Branchenprimus
Bis 2024 will Masterflex bei Umsätzen von 100 Millionen Euro prozentual zweistellige Margen erzielen. Neben den USA und Asien sollen wachstumsstarke Branchen wie die Medizintechnik die nötigen Impulse geben. Liefert der Vorstand wie geplant, dann dürfte die Aktie die 10-Euro-Marke sogar schneller ins Visier nehmen als die Marge. Risikobewusste Anleger mit Weitblick können die Aktie daher mit Limit dem Depot beimischen.