Der Laserspezialist LPKF hat sich einen Folgeauftrag aus der Halbleiterbranche für seine LIDE-Technologie gesichert. Demnach habe ein weltweit führender Chiphersteller weitere Systeme bei den Niedersachsen bestellt, wie das im Nebenwerteindex SDAX notierte Unternehmen am Dienstag in Garbsen mitteilte. Der Auftrag hat ein Volumen von fünf bis acht Millionen Euro und soll den Angaben zufolge im Wesentlichen 2022 umsatzwirksam werden.
Das Unternehmen sieht durch den Folgeauftrag Signalwirkung für andere Branchen und hatte sich bereits im Frühjahr realistische Chancen auf einen größeren Auftrag für die LIDE-Technologie ausgerechnet.
Die LIDE-Technologie wird in der Serienfertigung von Glaswafern in der Halbleiterindustrie eingesetzt. Laut LPKF hatte der Kunde bereits Anfang vergangenen Jahres ein LIDE-System installiert und nach einer Qualifizierungsphase zunächst für die eigene Produktentwicklung genutzt. Nun habe er weitere LIDE-Systeme bestellt, um in die Volumenproduktion von elektronischen Bauteilen mit Chipgehäusen aus Glas einzusteigen, hieß es.
Das so genannte und von LPKF entwickelte LIDE-Verfahren (Laser Induced Deep Etching) ermöglicht es, dünnes Glas schnell, präzise und ohne Beschädigungen wie Mikrorisse zu bearbeiten. Das Verfahren ist eine Grundlagentechnologie für viele Bereiche der Mikrosystemtechnik, wie zum Beispiel für die Fertigung von Mikrochips, Displays oder Sensoren.
Die Aktie von LPKF Laser hat auf die Nachricht am Dienstag mit einem kräftigen Kurssprung reagiert. Am späten Vormittag gewinnt das Papier 4,7 Prozent auf 23,90 Euro. Damit ist die Aktie der bislang größte Gewinner des Tages im SDAX. Der Aktie ist mit dem heutigen Kursplus der Sprung über die wichtige 200-Tage-Linie gelungen. LPKF Laser muss nun nachlegen. Bleibt der Newsflow positiv, sind in den kommenden Wochen Kurse um 30 Euro durchaus realistisch.
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(Mit Material von dpa-AFX)