LPKF hat 2020 unter der Corona-Pandemie gelitten. Umsatz und Gewinn blieben hinter den Erwartungen zurück. 2021 will der Laserspezialist aber wieder deutlich wachsen. Einen detaillierten Ausblick auf das laufende Jahr bleibt der Vorstand dabei schuldig. Diese Nachrichten kommen bei den Anlegern nicht gut an.
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Der Reihe nach: Beim Umsatz schaffte LPKF mit einem Rückgang um fast ein Drittel auf 96,2 Millionen Euro nur knapp die untere Schwelle des eigenen Ausblicks. Die schwache Entwicklung ist zu einem überwiegenden Teil auf Großprojekte mit zwei großen Kunden zurückzuführen, die aufgrund von Auswirkungen der Covid-19-Pandemie über das Jahresende 2020 hinaus verschoben beziehungsweise ausgesetzt wurden.
Bei der EBIT-Marge lag die Gesellschaft mit 7,8 Prozent (Vorjahr: 13,7 Prozent) sogar leicht unter der zuletzt angepeilten Spanne von 8,0 bis 12,0 Prozent. Der Nettogewinn schrumpfte um rund 60 Prozent auf 5,3 Millionen Euro.
Die Verschiebungen von Aufträgen und Projekten infolge der Corona-Pandemie ist aber nicht struktureller, sondern nur vorübergehender Natur. Der Zeitpunkt und die Geschwindigkeit der erwarteten gesamtwirtschaftlichen Erholung in den relevanten Märkten sei aber noch ungewiss, so Finanzchef Christian Witt. Damit bleibe die Fähigkeit, eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021 abzugeben, begrenzt.
Witt geht aber weiter davon aus, dass LPKF 2021 wieder deutlich wachsen wird. Zu diesem Wachstum soll auch die patentierte Dünnglas-Mikrobearbeitung (Laser Induced Deep Etching – LIDE) beitragen. “Wir haben damit begonnen, intensiv mit Kunden an Pilot- und ersten Serienlösungen im Bereich LIDE zu arbeiten”, so der Finanzvorstand. Er sieht das Unternehmen hier ganz klar auf Kurs. Bis zu drei Projekte im Display- und im Semiconductorbereich sind allem Anschein nach schon recht weit fortgeschritten. Eine Vielzahl von Projekten ist angestoßen. Zudem kommen immer wieder neue dazu. Wann aus dem LIDE-Bereich endlich nennenswerte Umsätze vermeldet werden können, scheint also nur eine Frage der Zeit zu sein. Konkrete Aussagen zum Zeitplan und Kunden darf Witt aus vertraglichen und kapitalmarktrechlichen Gründen nicht machen.
An den Mittelfristzielen gibt es aber keinen Grund zu rütteln. Für die Folgejahre erwartet der Finanzvorstand weiter ein nachhaltiges, profitables Wachstum in allen Geschäftsbereichen. Zusammen mit dem Umsatz- und Ergebnisbeitrag von LIDE soll 2024 weiterhin ein Konzernumsatz von mehr als 360 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von über 25 Prozent zu Buche stehen.
Das Fazit hat daher Bestand: Technologisch ist LPKF führend. Mit LIDE hat die Gesellschaft einen echten Gamechanger im Programm. Jede positive Meldung zu dem Thema dürfte die Aktie überproportional nach oben schnellen lassen. Sobald sich der Corona-Nebel verzieht, wird es zudem eine Prognose für 2021 geben – und die dürfte aus Sicht des AKTIONÄR klar zeigen, dass die Gesellschaft im laufenden Jahr wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren wird. Das gilt auch für die Aktie. Anleger mit Weitblick können den aktuellen Rücksetzer zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen. DER AKTIONÄR setzt im Real-Dpeot unverändert steigende Kurse.
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(Mit Material von dpa-AFX)