Zu Beginn der neuen Handelswoche rauscht die Aktie von Carbios an der Heimatbörse in Paris um gut fünf Prozent in den Keller. Hintergrund ist eine Kapitalmaßnahme, die das defizitär wirtschaftende Recycling-Unternehmen am Montag angekündigt hat. Das kommt bei den Marktteilnehmern alles andere als gut an.
Carbios will mit einer Kapitalerhöhung 105 Millionen Euro erlösen. Bei einer vollständigen Ausübung der Erhöhungsoption könnte der Betrag sogar 120,75 Millionen Euro betragen. Der maximale Bezugspreis je Aktie beträgt dem Vernehmen nach 41,00 Euro.
Großaktionäre ziehen mit
L'Oréal (über die Investmentgesellschaft BOLD) und Michelin Ventures haben sich bereit erklärt, die Kapitalerhöhung im Rahmen des derzeitigen Anteils an der Gesellschaft zu zeichnen. Ein starkes Signal.
Mit den liquiden Mitteln will Carbios unter anderem den Bau einer PET-Referenzanlage und Betriebskosten im Zusammenhang mit der im Bau befindlichen Demonstrationsanlage finanzieren. Darüber hinaus soll das Geld für die Forschungsaktivitäten anderer Polymere zum Einsatz kommen. Carbios sieht sich mit der Kapitalmaßnahme bis Ende 2023 durchfinanziert.
Die Kapitalmaßnahme dürfte sich kurzfristig belastend auf den Aktienkurs auswirken. Allerdings ist Carbios damit dann bestens aufgestellt, um die spannenden Entwicklungen voranzutreiben. Investierte Anleger bleiben an Bord, beachten jedoch den Stopp bei 36,00 Euro.