Schon jetzt stehen die Anlagen für die Abscheidung (Deposition) komplexer Halbleitermaterialien aus dem Hause Aixtron in den Fabriken der weltweit größten Chiphersteller. Es könnten künftig noch mehr werden. Um die enorme Kundennachfrage nach Halbleiter-Bauelementen in den kommenden Jahren bedienen zu können, investieren Chip-Riesen wie Infineon, Intel, Samsung, TSMC und Co hohe Summen in neue Maschinen zur Chipherstellung. Ein positives Signal für den Hightech-Maschinenbauer Aixtron.
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Die Chipbranche boomt wie schon lange nicht mehr. Anders als bei dem vor allen von chinesischen Subventionen getriebenen Zyklus von 2009 bis 2011 ist die Nachfrage deutlich breiter und kommt aus voneinander unabhängigen Endmärkten, die von der IT-Infrastruktur über die Unterhaltungselektronik bis hin zur Autoindustrie reichen.
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Taiwan Semiconductor (TSMC), der derzeit weltweit größte Auftragsfertiger von Chips und Wafern, noch mehr Geld in neue Kapazitäten stecken will. Mit der Vorlage der Zahlen hat TSMC für das laufende Jahr weitere Investitionen von bis zu 44 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der Chip-Gigant für die Erweiterung seiner Produktionskapazitäten auch auf Aixtron-Anlagen setzt.
Die Gesellschaft mit Sitz in Herzogenrath bei Aachen verfügt über ein breites Technologieportfolio. Besonders im Fokus steht die MOCVD (Metal-Organic Chemical Vapour Deposition). Die „Metallorganische Chemische Gasphasenabscheidung“ ist eine Technologie, mit deren Hilfe ultradünne, einkristalline Schichten auf einen Halbleiter-Wafer aufgetragen werden. Ein Vorteil der MOCVD: Im Vergleich zu anderen Methoden können deutlich größere Flächen hergestellt werden. Das spart Kosten.
Doch damit nicht genug: In der Leistungselektronik ist Aixtron der Durchbruch bei der Nutzung von Bauelementen auf Basis von Galliumnitrid (GaN) gelungen. Auch hier ist die Nachfrage enorm.
Bei aller Euphorie: Der Auftragseingang wird sich nach dem sprunghaften Anstieg der Bestellungen im zweiten Quartal 2021 künftig zwar wieder normalisieren. Wachstumssorgen sind mit Blick auf das neue Jahr 2022 jedoch fehl am Platz. Eine Jahresprognose für das neue Geschäftsjahr gibt es wie gewohnt im Februar. Kommt diese am Markt gut an, dürfte die Aktie wieder den Vorwärtsgang einlegen.
Zu diesem Schluss kommen auch immer mehr Analysten: Nachdem sich im November noch einige Experten eher pessimistisch zu den Wachstumsaussichten geäußert hatten, gab es in den vergangenen Tagen einige Updates mit Signalwirkung.
Ein Blick auf den Chart zeigt, dass nach der jüngsten Kursschwäche immer mehr Investoren auf dieses Szenario setzen. Die Aktie hat die ehemalige charttechnische Unterstützungszone um 20 Euro wieder ins Visier genommen und ist auf einem guten Weg, den Abwärtstrend, der in diesem Bereich verläuft, zu überwinden. Trübt sich das Marktumfeld für Technologiewerte in den kommenden Wochen nicht zu sehr ein und gelingt das Kaufsignal, könnte die Aktie wieder Kurs auf die Hochs aus dem September 2021 nehmen. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot vorerst weiter auf dieses Szenario.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Aktien von Aixtron befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.