Als kleines Biotech-Unternehmen ist Abivax regelmäßig auf liquide Mittel angewiesen, um alle Studienprogramme wie geplant voranzutreiben. In der Pipeline steht der Wirkstoff ABX464 im Fokus, den die Franzosen auch gegen Covid-19 erproben. Für diese Indikation hat Bpifrance eine nicht verwässernde Finanzierung bereitgestellt. Doch damit nicht genug.
Laut Abivax konnte eine weitere nicht verwässernde Finanzierung in Form eines vom französischen Staat gesicherten Darlehens in Höhe von fünf Millionen Euro gesichert werden. Kreditgeber ist die Société Générale. Mit diesen Mitteln ist die Biotech-Gesellschaft nun bis Anfang 2021 durchfinanziert. Das schafft Planungssicherheit.
"Über die Finanzierung von Bpifrance hinaus brauchen wir zusätzlich 30 Millionen Euro, die wir präferiert in nicht-verwässernder Weise aufnehmen wollen, also zum Beispiel mittels Krediten, oder durch Partnering. Eine Kapitalerhöhung schließen wir aber nicht gänzlich aus", so Abivax-CEO Hartmut Ehrlich vor der jüngsten Finanzierung gegenüber dem AKTIONÄR. Ergo: Es sind langfristig weitere liquide Mittel nötig. Abivax prüfe derzeit weitere, nicht verwässernde Finanzierungsmöglichkeiten, heißt es in der jüngsten Pressemitteilung.
Covid-Studie mit ABX464
Abivax ist bereits in den Übernahmefokus geraten. Allerdings wies das Management das Angebot zurück. "Es lag ein interessantes Angebot für unsere Aktionäre vor", so Ehrlich im AKTIONÄR-Interview vom Mai. "Die Firma, die uns dieses Übernahmeangebot unterbreitet hat, zeigte allerdings kein Interesse an einem Covid-19 Programm mit ABX464. Wir dagegen waren und sind davon überzeugt, dass ABX464 wegen seiner zuvor genannten Eigenschaften unbedingt auf seine klinische Wirksamkeit bei Covid-19-Patienten untersucht werden sollte."
Dass Kreditinstitute der kleinen Biotech-Schmiede Darlehen gewähren, ist ganz klar positiv zu werten. Dadurch umgeht Abivax größere Kapitalerhöhungen, die zu Lasten der Altaktionäre gehen würden. Gleichzeitig zeugt die Kreditvergabe von einem enormen Vertrauensbeweis. Abivax bleibt hochinteressant – aber auch hochspekulativ. Ausnahmslos mutige Anleger sollten die Aktie ihrem Depot beimischen. Stopp: 14,00 Euro.